Vergütung beim Immobilienservice angeblich marktgerecht- Geschäftsführungen wollen keinen Tarifvertrag!

Die Beschäftigten des Immobilienservice wollen einen Tarifvertrag für alle und damit die Ungleichbehandlung im Betrieb beenden. Hierfür hat sich inzwischen ein großer Teil der Belegschaft in ver.di organisiert.

Bereits Ende September 2015 gab es hierzu ein erstes Gespräch zwischen einer Abordnung der Geschäftsführungen des Immobilienservice und ver.di. Im November hat ver.di die Geschäftsführungen des Immobilienservice zu Verhandlungen aufgefordert. Zunächst unterbreiteten uns die Geschäftsführung den Vorschlag, uns an die jeweilige Region zu wenden, was von ver.di und den Beschäftigten weder gewollt noch rechtlich machbar gewesen wäre. Nach einigen Gesprächen zwischen der Geschäftsführung des Immobilienservice und unserer Verhandlungsführerin Andrea Becker, hat der Arbeitgeber nun, es ist inzwischen Februar 2016, ganz offen gesagt, dass er keinen Tarifvertrag will und hat uns auch keine Verhandlungstermine angeboten. Ab gesehen davon wäre die Vergütung beim Immobilienservice durchaus marktgerecht.

Der Arbeitgeber hat also erst einmal eine ganze Weile auf Zeit gespielt und teilt uns jetzt mit, dass er gar keinen Tarifvertrag will?! Wir finden, das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten.
Börsengang, Integration Gagfah, Übernahme Deutsche Wohnen, Profitsteigerung, die Kundenzufriedenheit, usw..Offenbar ist alles wichtiger, als die Arbeitnehmerzufriedenheit in diesem Unternehmen.

Der Arbeitgeber glaubt möglicherweise, dass er mit einem Entgegenkommen bei der 10- Überstunden-Regelung oder frei geben an Silvester und Heiligabend, die Belegschaft ruhig stellen könnte. Solche Vereinbarungen wären selbstverständlich ein guter Anfang auf dem Weg zur Gleichbehandlung und Beschäftigtenzufriedenheit, aber sie könnten keinesfalls gegen die Vorteile eines Tarifvertrages aufgewogen werden. Die Betriebsräte setzen sich permanent für die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen im Immobilienservice ein, aber der Betriebsrat darf keine Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber treffen, die üblicherweise in Tarifverträgen geregelt werden, wie z.B. Lohn und Gehalt.

Zur Erinnerung: der Tarifvertrag für die Wohnungswirtschaft regelt einheitliche Löhne mit regelmäßigen Lohnerhöhungen für alle. Außerdem:
Tabelle Immo

Das ist eine Menge Geld, auf das viele der Beschäftigten verzichten müssen. Auch auf eure zukünftige Rente hätte der Tarifvertrag und die damit verbundenen Lohnregelungen immensen Einfluss.

Auch wenn der Arbeitgeber keinen Tarifvertrag will, wird ver.di die Geschäftsführungen nun letztmalig zu Verhandlungen auffordern und 4 mögliche Verhandlungstermine vorschlagen!

Es gibt einfach keine Alternative zum Tarifvertrag!
Und deshalb ist es jetzt wichtig, dass die Belegschaft zusammen steht, um dem Arbeitgeber ein deutliches und starkes Signal zu geben:
Wir wollen Wertschätzung für unsere gute Arbeit!
Wir wollen die Ungleichbehandlung beim Immobilienservice beenden!
WIR WOLLEN DEN TARIFVERTRAG FÜR ALLE!

Arbeitgeber ignoriert Beschäftigteninteressen

Schon lange wurde gemunkelt, dass der Kundenservice den Standort Bochum verlassen soll. Im Gespräch waren Dortmund, Essen und Duisburg. Einig waren sich die Beschäftigten dass die Standortverlagerung nach Duisburg wohl der „worst case“ wäre. Bereits im Oktober 2015 haben die Betriebsräte des Kundenservice dem Vorstand 664 Unterschriften von Beschäftigten gegen die Verlagerung des Standortes überreicht.

Diese Unterschriften nahm der Vorstand wortlos entgegen und hielt es bis heute nicht für nötig auch nur mit einem Satz des Bedauerns, der Anerkennung oder wie auch immer, auf den Willen der 664 Beschäftigten zu reagieren.

Am Freitag den 12.02. war es dann soweit, in sogenannten Teammeetings wurde den Beschäftigten eröffnet, dass der Kundenservice nach Duisburg verlagert würde und dies vermutlich schon Mitte diesen Jahres.

Dies ist eine unternehmerische Entscheidung, die der Arbeitgeber getroffen und zu verantworten hat. Das kann er leider tun.

Konkret bedeutet diese Entscheidung für viele der Beschäftigten vor allem weniger Freizeit, wegen längerer Anfahrtswege zur Arbeit und höhere Fahrtkosten.

Selbstverständlich wird der Betriebsrat versuchen im Rahmen seiner Möglichkeiten einen möglichst adäquaten Nachteilsausgleich für die Betroffenen auszuhandeln.

Aber spätestens jetzt dürfte doch wohl auch den Kolleginnen und Kollegen, die sich bisher in der Hoffnung, dass Ihnen nichts passiert solange sie sich unauffällig verhalten klar sein, der Arbeitgeber agiert wie er es will und das wird er genauso auch in Zukunft tun.

Mit der gänzlichen Ignoranz der 664 Unterschriften und damit, dass er die Beschäftigten einfach vor vollendete Tatsachen stellt, hat der Arbeitgeber sehr deutlich gemacht, dass die Zufriedenheit der Beschäftigten im Unternehmen Vonovia eine sehr untergeordnete bis gar keine Rolle spielt.

Und gerade deshalb ist es jetzt so wichtig, dass die Belegschaft zusammen steht! Zum einen natürlich um dem Betriebsrat in den Verhandlungen für einen Nachteilsausgleich den Rücken zu stärken! Zum anderen um dem Arbeitgeber ein starkes Signal zu geben:
Wir wollen Wertschätzung für unsere gute Arbeit!
Wir wollen die Ungleichbehandlung beim Kundenservice beenden!
WIR WOLLEN DEN TARIFVERTRAG FÜR ALLE!

Arbeitgeber spielt auf Zeit- Beschäftigte unzufrieden!

LogoDie Fakten:
Am 13.11.2015 wurde Herr Rieger, der Geschäftsführer des Kundenservice von ver.di zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Ihm wurden vier Terminvorschläge für Dezember und Januar gemacht. Einen Tag nach Ablauf der von ver.di gesetzten Frist, am 30.11.2015, hat der Arbeitgeber mit einem Gesprächsangebot für den 09.02. reagiert.
Der Termin wurde von ver.di telefonisch bestätigt. Nun hat der Arbeitgeber diesen Termin mit folgender Begründung abgesagt: wegen der Übernahme der „Deutsche Wohnen“ sei gerade viel zu tun, und ver.di habe den Termin nicht schriftlich bestätigt. Arbeitgeber spielt auf Zeit- Beschäftigte unzufrieden! weiterlesen