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Vonovia: Beschäftigte werden nach Gutsherrenart am Gewinn beteiligt!

Anfang März 2017 hat der Vonoviakonzern seinen Geschäftsbericht 2016 veröffentlicht. Der Konzern bleibt weiterhin auf Erfolgskurs und bezeichnet 2016 als sehr erfolgreiches Geschäftsjahr in welchem man die führende Marktposition weiter ausbauen konnte. Während den Aktionären bei der nächsten Hauptversammlung im Mai eine Dividendenausschüttung in Höhe von 1,12 € -dies entspricht einer Anhebung von rund 19 Prozent gegenüber der letztjährigen Ausschüttung (0,94 Euro)- vorgeschlagen werden soll, hat sich auch der Vorstand die Taschen erneut voll gemacht:

Tabelle VorstandsgehälterUnd obwohl es dem Konzern, den Aktionären und dem Vorstand so gut geht, wehrt man sich nach wie vor mit Händen und Füßen gegen Tarifverhandlungen mit ver.di.

Und stand im Geschäftsbericht 2015 noch, Vonovia unterhalte eine gute und konstruktive Beziehung zu Gewerkschaften und sei bestrebt diese aufrechtzuerhalten, kommen die Worte Gewerkschaft und Tarif im Geschäftsbericht 2016 gar nicht mehr vor.

Dennoch, offenbar geschehen noch Zeichen und Wunder, denn alle Beschäftigten sollen in 2017 einmalig eine Prämie von bis zu 1000,-€ (brutto versteht sich) erhalten. Nur nochmal kurz zur Erläuterung, die Beschäftigten sind diejenigen, die diesen Konzern so erfolgreich machen! Wir freuen uns für die Belegschaft, dass es überhaupt mal etwas für sie gibt. Trotzdem stelle ich mir die Frage, passt eine solche Vorgehensweise noch ins 21. Jahrhundert?
Wenn der Vorstand des größten Immobilienkonzerns Deutschlands, der dank der guten Arbeit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Rekordgewinn nach dem anderen einfährt, mal einen guten Tag hat und nach Gutsherrenart einmalig ein bisschen Geld unter seinen Untertanen verteilt?
Aus unserer Sicht wäre hier eine dauerhafte Partizipation der Beschäftigten am Konzerngewinn durch eine einheitliche Tarifbindung, mit der Möglichkeit regelmäßig neu verhandeln zu können, doch wesentlich zeitgemäßer!!!

Den gesamten Geschäftsbericht findet ihr übrigens hier: Geschäftsbericht 2016