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Auf uns kann man Häuser bauen!

10 GruppenfotoAKTIVITÄT IN BETRIEBEN UND 1. BRANCHENFORUM BRINGEN NEUEN SCHWUNG IN WOHNUNGSWIRTSCHAFT.

KollegInnen engagieren sich – und zwar bundesweit!

Es brodelt in der Wohnungswirtschaft. Den Kolleginnen und Kollegen reicht es nun! So z. B. in den tariflosen Bereichen der Deutschen Annington: Die Arbeitsbelastung steigt und der Respekt vor ihrer Arbeit mangelt. Ihnen ist klar: Wenn sich nachhaltig etwas ändern soll, dann ist es Zeit, sich zu organisieren. Und in der Tat: Viele haben sich in den letzten Monaten in der ver.di zusammengetan und sind aktiv geworden.

Auch bei der LEG, der Gagfah und bei kommunalen, genossenschaftlichen und kirchlichen Wohnungsunternehmen werden KollegInnen aktiv. Sogar einige Beschäftigten des Deutschen Mieterbundes sind dabei. Es kommt neue Bewegung in eine Branche wie niemals in den letzten Jahren zuvor.

Branchenforum Wohnungswirtschaft in Berlin

Aber nicht nur in den Betrieben der Wohnungswirtschaft tut sich etwas. Unter dem Motto „Gute Arbeitsbedingungen in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft – die Zukunft aktiv gestalten“ trafen sich Anfang März mehr als 110 Mitglieder von Betriebsräten, Jugend-Auszubildenden- und Schwerbehinderten-Vertretungen aus fast 50 Betrieben in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zu ihrem ersten bundesweiten Branchenforum. Angesichts der regen Teilnahme und der heißen Themen herrschte hervorragende Stimmung.

Über die aktuellen Entwicklungen in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft und deren Auswirkungen auf die Beschäftigten sprachen Prof. Rolf G. Heinze, Ruhr-Universität Bochum, und Michael Neitzel, InWIS Forschung und Beratung. Beide erarbeiten im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung derzeit eine Branchenanalyse.

In anschließenden Workshops setzten sich die TeilnehmerInnen mit der Forderungsdebatte und Aktionsplanung zur anstehenden Tarifrunde, mit Tarifflucht, guter Ausbildung und gute Arbeitsbedingungen in der Wohnungswirtschaft auseinander.

Andrea Becker, Leiterin des Fachbereichs 13 in NRW, berichtete über das in Nordrhein-Westfalen noch bis August 2015 laufende Projekt, das ver.di-BetriebsrätInnen in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft bei der Förderung fairer und guter Arbeitsbedingungen betrieblich und tarifpolitisch unterstützt. Am Beispiel der Deutschen Annington mit über 4.000 Beschäftigten – und davon nur 20 Prozent mit Tarifbindung – erläuterte Andrea Becker die Problematik bei einem der Marktführer und was die gesamte Branche erwartet, wenn nicht sofort gegengesteuert wird. Dieser Bericht rüttelte alle TeilnehmerInnen der Konferenz auf.

Fazit des Forums: Stärkung und Erhalt des Branchentarifvertrages werden in den nächsten Jahren bei der gewerkschaftlichen Arbeit in der Wohnungswirtschaft im Mittelpunkt stehen. Ziele sind der Aufbau nachhaltiger gewerkschaftlicher Strukturen, mehr Mitglieder, mehr Vernetzung. Nur so entsteht die notwendige Stärke um durchzusetzen, dass Unternehmen wieder in den Flächentarif zurückkehren.

Alle TeilnehmerInnen waren sich einig – dieses Branchenforum konnte erst der Anfang sein. Es hat vernetzt und informiert, motiviert und inspiriert. Nach diesem erfolgreichen Start soll das Forum in zwei Jahren in die zweite Runde gehen!

Neue Energie für die Tarifrunde

Diese Aktivitäten in der Branche sorgen für neuen gewerkschaftlichen Schwung: ver.di hat sich für die kommende Tarifrunde aufgestellt. Ab Mai 2015 wird bundesweit mit dem Arbeitgeberverband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft über einen neuen Tarifvertrag verhandelt. Dafür braucht es eine starke, aktive Belegschaft. Wenn man sich die Aktivitäten der letzten Monate anschaut, sind wir dahin auf dem Weg. Weiter so!

Auch Gagfah-Beschäftigte organisieren sich

Gagfah Aktiventreffen 21.4.15

Bisher wurde hier schon viel über die Beschäftigten der Deutschen Annington berichtet, die sich inzwischen aktiv für mehr Gerechtigkeit einsetzen.

Sie stehen nicht alleine:

In den letzten Monaten haben sich immer mehr Kolleginnen und Kollegen der Gagfah zusammengeschlossen, informiert und auf den Weg gemacht. So wie hier in Essen, wo inzwischen ein erheblicher Teil der Beschäftigten in ver.di organisiert ist.

Die Botschaft ist klar: Wir sind dabei! Gemeinsam sind wir stark!

Der Aktivenkreis der gewerkschaftlich organisierten Kolleginnen und Kollegen, ließ es sich auch nicht nehmen, für ein Gruppenfoto zu posieren.

Mit auf dem Foto sind übrigens auch Kollegen der Deutschen Annington, die uns inzwischen regelmäßig besuchen, sowie einige Kolleginnen und Kollegen der LEG, die sich zufällig zeitgleich in Essen trafen und sogleich solidarisch erklärten.

 

Gemeinsame Betriebsversammlung der DA Immobilien SE und der DA Kundenservice GmbH

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Am 24.03.2015 fand die gemeinsame Betriebsversammlung der Gemeinschaftsbetriebe der DA Immobilien SE und der DA Kundenservice statt. Gut 700 Kolleginnen und Kollegen fanden den Weg in den RuhrCongress nach Bochum. Hauptthema dieser Betriebsversammlung war der Ankauf und die anstehende Integration der GAGFAH.

In den Redebeiträgen von Manfred Nordwig (Konzernbetriebsratsvorsitzender der DA Immobilien SE) und Katja Arndt (ver.di) wurden die verschiedenen Sorgen, Ängste und Nöte der Belegschaft hervorgehoben. Die Angst vor Arbeitsplatzverlust wurde genauso angesprochen wie die Standortsicherung.

Eine ganz klare Aussage und Forderung der Arbeitnehmervertreter ist die Arbeitsplatzsicherung für alle Beschäftigten während und nach der Integration der GAGFAH. All das natürlich auch vor dem Hintergrund, dass die Deutsche Annington der größte deutsche Immobilienanbieter mit einem erneuten Rekordergebnis für 2014 ist.

In der anschließenden Fragerunde wurden die Fragen der Mitarbeiter, die durch die Betriebsräte gestellt wurden, nur sehr ausweichend durch den Vorstand beantwortet. Vermutlich ist ein Grund hierfür, dass die Mitbestimmungsgremien bisher noch nicht durch die Arbeitgeberseite umfassend eingebunden und informiert wurden.

Rekordgewinne und Dividenden!

GummibärchenIhr erinnert euch doch an die Kommentare der Geschäftsführer auf den Betriebsversammlungen Ende letzten Jahres. Der Kanon lautete: Ein Tarifvertrag ist mit uns nicht zu machen. Das ist nicht finanzierbar. Die Fusion mit der Gagfah steht an! Machen wir uns nichts vor. Die Zahlen sprechen für sich und dem WDR ist das eine Eilmeldung wert: „Deutsche Annington schafft Rekordgewinn!“ Und die international angesehene Wirtschafts- und Finanzzeitung Handelsblatt bringt es in Sachen Fusionspartner auf den Punkt: „Gagfah zahlt erste Dividende seit 2010“. Geld ist da. Fragt sich bloß für wen?

Hier http://www1.wdr.de/themen/infokompakt/nachrichten/nrwkompakt/deutsche-annington-rekordgewinn100.html und hier http://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/aktien/gagfah-aktien-gagfah-zahlt-erste-dividende-seit-2010/11449948.html könnt ihr es nachlesen.

[Pressemitteilung ver.di] Großfusion Immobilienkonzerne : Gefahr von Tarifflucht und Arbeitsplatzabbau

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Die Gefahr einer weiteren Tarifflucht in der Wohnungswirtschaft verbunden mit dem Wegfall weiterer Arbeitsplätze sieht die Gewerkschaft ver.di durch den geplanten Zusammenschluss der Immobilienkonzerne Deutschen Annington und Gagfah. „Die Konzerne haben sich in den letzten Jahren schleichend aus dem Tarif verabschiedet“, kritisierte Andrea Becker, Landesfachbereichsleiterin für die Wohnungswirtschaft bei ver.di NRW. So habe die Deutsche Annington durch Outsourcing-Maßnahmen 80 Prozent der Beschäftigten in tariflosen Gesellschaften eingestellt. Bei der Gagfah fielen nur noch 60 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unter den Tarifvertrag für die Wohnungswirtschaft. Wenn sich demnächst Deutschlands größter Immobilienkonzern aus dem Flächentarifvertrag verabschiedet, seien sichere Arbeitsplätze mit geregeltem Tarif für die ganze Branche die Ausnahme. Bereits jetzt gibt es Lohnunterschiede zum Tarif von teilweise 500 Euro monatlich.

„Der Zusammenschluss wird natürlich auch massive Auswirkungen auf die Arbeitsplätze haben“, sagte Becker. „Der Abbau von Arbeitsplätzen steht nach Unternehmensaussagen zwar `nicht im Vordergrund`, wohl aber im Hintergrund“. Niemand könne „so naiv sein zu glauben, bei dieser Großfusion würden Arbeitsplätze nicht im großen Stil tangiert“, erklärte die Gewerkschafterin. ver.di hat in den letzten Monaten einen deutlichen Zuwachs an Mitgliedern beider Betriebe zu verzeichnen. „Immer mehr Beschäftigte wollen sich so für eine faire Bezahlung einsetzen“, sagte Becker.

Die mehr als eine Million Mieter des Großkonzerns könnten nur dann profitieren, wenn der Service funktioniert. „Dazu braucht man mehr statt weniger Beschäftigte“, so die Gewerkschaft. Die Erfüllung von Verträgen mit den Mietern als „Versprechen“ darzustellen, sei noch keine Verbesserung für die Mieterinnen und Mieter, sondern eine Selbstverständlichkeit. Sie hätten in den letzten Jahren „genug unter der Personalpolitik der Unternehmen gelitten“.

Kontakt: Andrea Becker, Tel.: 0170.800 24 28

1-12-Großfusion Immobilienkonzerne Gefahr von Tarifflucht

Günter Isemeyer, Pressesprecher, Abteilungsleiter Kommunikation

ver.di NRW, Karlstraße 123-127, 40210 Düsseldorf

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