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[Vonovia] Aktionäre und Vorstand erneut zufrieden! Und die Beschäftigten?

Am Donnerstag, den 07.03.2019 hat der Vonoviakonzern seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2018 präsentiert. Demnach stieg der operative Gewinn (FFO1) von 2017 (920,8 Mio. €) um 149,2 Mio. € (15,8 %) auf rund 1,07 Mrd. €. Der Hauptversammlung im Mai 2019 soll eine Dividendenausschüttung in Höhe von 746 Mio. € (1,44 € je Aktie) vorgeschlagen werden, was einem Plus von 9 % je Aktie entspricht. Die Dividende konnte für die Aktionäre somit zum fünften Mal in Folge gesteigert werden. Wir beglückwünschen die Vonovia zu ihrer erfolgreichen Arbeit.

Hier stellt sich die Frage wer diese positiven Ergebnisse ermöglicht hat? Was ist mit den rund 10000 Beschäftigten, die jedes Jahr aufs Neue durch ihren unermüdlichen Einsatz, unter teilweise schwierigen Arbeitsbedingungen für den Erfolg des Unternehmens sorgen?

Was bekommen die Beschäftigten?

Es ist natürlich schon so, dass die Vonovia Beschäftigten in diesem Geschäftsbericht an vielen Punkten erwähnt werden. So heißt es, dass das Vertrauen der Mitarbeiter in die Vonovia SE gestärkt werden soll, dass ein fairer Umgang miteinander im Vordergrund stehe, dass man sich in einem engen Austausch mit den für die Unternehmensentwicklung bedeutsamen Anspruchsgruppen stehe, was u.a. im Wesentlichen die Mitarbeiter seien. Man möchte als vertrauenswürdiger und verlässlicher Partner von den Mitarbeitern wahrgenommen werden, in Zeiten unsicherer Arbeitsmärkte biete Vonovia stabile, fair entlohnte und verlässliche Beschäftigungsverhältnisse und man habe sich zum Ziel gesetzt Mitarbeiter zu halten und die Zufriedenheit der Beschäftigten zu steigern.

Das klingt ja alles erstmal sehr schön. Aber die Realität stellt sich etwas anders da. Wie wir aus Gesprächen mit Mitarbeiter*innen wissen ist die Unzufriedenheit der Beschäftigen aufgrund der andauernden Ungleichbehandlung nach wie vor groß. Denn hier ist es zum einen so, dass es noch ein paar Tarifbeschäftigte gibt, die den gleichen Job machen wie tarifungebundene Kolleginnen und Kollegen. Diese sitzen zum Teil auch noch im gleichen Büro, werden aber unterschiedlich entlohnt und haben unterschiedliche Arbeitszeiten etc. Allerdings wurde uns zugetragen, dass an vielen Stellen versucht wird die „teuren“ Tarifbeschäftigten aus dem Unternehmen zu entfernen. Zum anderen hat Vonovia Schwierigkeiten Fachkräfte zu rekrutieren, deshalb wird hier mit zum Teil höheren Gehaltsangeboten gelockt, das wiederum bedeutet im Umkehrschluss, dass langjährig Beschäftigte unter schlechteren Arbeitsbedingungen arbeiten müssen als Neueingestellte. Darüber hinaus wissen wir aus sicheren Quellen, dass unbequemen Mitarbeiter*innen (und hier hat man uns darüber informiert, dass man bereits als unbequem gilt, wenn man seine Arbeitnehmerrechte kennt) zum Teil Aufhebungsverträge vorgelegt werden und andere werden mit Abmahnungen überschüttet.

Und wenn man der Online Bewertungsplattform für Arbeitgeber kununu glauben darf, beläuft sich die Weiterempfehlungsrate von Vonovia als Arbeitgeber bei 45 %. Hier ist also noch wahnsinnig viel Luft nach oben.

Wie kann der Arbeitgeber Vonovia attraktiver werden?

Wenn man als Arbeitgeber fair mit seinen Mitarbeiter*innen umgehen will, sie ans Unternehmen binden will und möchte, dass die Beschäftigten zufrieden sind und motiviert arbeiten, dann gibt es aus unserer Sicht nach wie vor nur eine Lösung. Nämlich die Tarifbindung aller Beschäftigten in den Tarifvertrag der Wohnungswirtschaft, welcher, um nur ein paar Beispiele zu nennen regelmäßige Gehaltserhöhungen, eine 37 h Woche, 30 Tage Urlaub und Weihnachts- und Urlaubsgeld für die Mitarbeiter*innen vorsieht.

Doch Vonovia weigert sich trotz des seit Jahren anhaltende Unternehmenserfolgs, seine Beschäftigten dauerhaft an diesem Erfolg zu beteiligen. Die Anwendung eines Tarifvertrags sei nach Aussagen des Vonoviavorstands nicht zeitgemäß und widerspräche dem Geschäftsmodell. Dem möchten wir entgegen zu halten, dass 27 der 30 DAX Unternehmen in Deutschland einen Tarifvertrag für ihre Beschäftigten erfolgreich anwenden und diese schneiden i.d.R. auch auf kununu als Arbeitgeber wesentlich besser ab als Vonovia.

Und selbst die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeber ist von der Sinnhaftigkeit von Flächentarifverträgen überzeugt, wie man hier gerne nachlesen kann https://www.arbeitgeber.de/www/arbeitgeber.nsf/id/DE_Tarifvertrag

Gebt euch nicht mit Peanuts zufrieden!

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, im Vonovia Konzern. Ihr seht, es wäre wesentlich mehr drin für euch. Ihr habt Anspruch auf einen Teil des Erfolgs und diesen gibt es nur über einen Tarifvertrag. Es gibt aus unserer Sicht kein schlüssiges Argument euch die Tarifbindung vorzuenthalten. Die einzigen, die dauerhaft von eurer guten Arbeit profitieren sind eure Vorstände und die Aktionäre. Ist das gerecht? Gebt euch nicht mit Peanuts zufrieden! Macht euch für den Tarifvertrag stark! Ihr seid es wert! Organisiert euch!

[Vonovia] Wind of change bei TS West?

Am 28. und 29.11. fanden in der Stadtwerke Lounge des VFL Bochum die Betriebsversammlungen des Vonovia Technischen Service West statt. Dank des neu gewählten Betriebsrates durfte ver.di zum ersten Mal in der Geschichte dieses Betriebes einen Infostand innerhalb des Veranstaltungsortes aufbauen. Und dieser wurde von den Beschäftigten sehr gut angenommen.

VFL

 

Es scheint, als wehe ein neuer Wind beim Technischen Service West, was natürlich in erster Linie dem neu gewählten Betriebsrat zu verdanken ist. Dieser hat vor Beginn der Versammlungen Fragebögen an die Beschäftigten ausgeteilt, um so ein klareres Bild davon zu bekommen, an welchen Stellen bei den Kolleginnen und Kollegen der Schuh drückt.

Und auch die neue Geschäftsführerin scheint offenbar zu einem souveränen Umgang mit ver.di in der Lage.

Dennoch, Arbeitgeber bleibt natürlich Arbeitgeber! Auf die Frage eines Monteurs, warum es für die Beschäftigten keine Tarifbindung gäbe, antwortete die GF ebenso wie alle anderen Geschäftsführungen des Vonovia Konzerns, – dass der Tarifvertrag nicht der Unternehmenspolitik entspreche und man viel lieber eng mit den Betriebsräten zusammenarbeiten würde-.

Hier haben, insbesondere am Mittwoch, Katja Arndt und auch der KBR Vorsitzende des Konzerns Jörg Brinkmann nochmal klargestellt, dass Arbeitsbedingungen, die üblicherweise in Tarifverträgen geregelt werden wie z.B. Lohnhöhen, nur von Gewerkschaften und nicht vom Betriebsrat mit dem Arbeitgeber verhandelt werden dürfen.

Nach dem Vortrag der Gewerkschaftssekretärin, in welchem sie die Beschäftigten über den Sinn und Zweck von Gewerkschaften, sowie die Vorteile einer ver.di Mitgliedschaft informierte, gab es einen regelrechten Ansturm auf den ver.di Stand. Viele Kolleginnen und Kollegen hatten Fragen und insbesondere am Dienstag war der Stand am Ende bis auf die allerletzte Beitrittserklärung abgeräumt. Ein ähnliches Szenario spielte sich auch am Mittwoch ab. Es sieht aus, als wären die Kolleginnen und Kollegen so langsam aber sicher an einem Punkt, an dem sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen und bereit sind auch etwas dafür zu tun. Es könnte noch spannend werden in diesem Betrieb.

Betriebsratswahlen Vonovia! Wahlkampfauftakt TS Mitte und West in Bochum!

Im Mai 2017 finden in fast allen Vonovia Gesellschaften Neuwahlen der Betriebsräte statt. Am Samstag den 18.03.2017 trafen sich im ver.di Bezirk Bochum-Herne eine Abordnung der BR Kandidaten der TGS Frankfurt (zukünftig TS Mitte) und die BR Kandidaten der zukünftigen TS West zum Wahlkampfauftakt. Alle Anwesenden werden bei den anstehenden Wahlen auf sogenannten ver.di Listen für die jeweiligen Betriebsratsgremien kandidieren. Auf der Tagesordnung stand zunächst das gegenseitige Kennenlernen, da die ver.di Mitglieder in Zukunft enger zusammenarbeiten wollen, ob sie nun in der BR gewählt werden oder nicht. Die Vernetzung der Beschäftigten ist den Kandidaten sehr wichtig, denn nur gemeinsam haben die Beschäftigten des größten Handwerksbetriebs Deutschlands die Chance ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Gemeinsam erarbeiteten die Kollegen Themen/Ziele und Positionen mit denen sie in den Wahlkampf ziehen und für welche sie sich im Falle ihrer Wahl als Betriebsräte in Zukunft im Sinne der Beschäftigten stark machen wollen. Außerdem befassten sich die Anwesenden mit der Gestaltung der Wahlkampfmaterialien und legten die Strategie für ihren Wahlkampf fest.
Mehr sei an dieser Stelle noch nicht verraten!
Wie es weiter geht erfahrt ihr aber in Kürze hier…

Vonovia: Beschäftigte werden nach Gutsherrenart am Gewinn beteiligt!

Anfang März 2017 hat der Vonoviakonzern seinen Geschäftsbericht 2016 veröffentlicht. Der Konzern bleibt weiterhin auf Erfolgskurs und bezeichnet 2016 als sehr erfolgreiches Geschäftsjahr in welchem man die führende Marktposition weiter ausbauen konnte. Während den Aktionären bei der nächsten Hauptversammlung im Mai eine Dividendenausschüttung in Höhe von 1,12 € -dies entspricht einer Anhebung von rund 19 Prozent gegenüber der letztjährigen Ausschüttung (0,94 Euro)- vorgeschlagen werden soll, hat sich auch der Vorstand die Taschen erneut voll gemacht:

Tabelle VorstandsgehälterUnd obwohl es dem Konzern, den Aktionären und dem Vorstand so gut geht, wehrt man sich nach wie vor mit Händen und Füßen gegen Tarifverhandlungen mit ver.di.

Und stand im Geschäftsbericht 2015 noch, Vonovia unterhalte eine gute und konstruktive Beziehung zu Gewerkschaften und sei bestrebt diese aufrechtzuerhalten, kommen die Worte Gewerkschaft und Tarif im Geschäftsbericht 2016 gar nicht mehr vor.

Dennoch, offenbar geschehen noch Zeichen und Wunder, denn alle Beschäftigten sollen in 2017 einmalig eine Prämie von bis zu 1000,-€ (brutto versteht sich) erhalten. Nur nochmal kurz zur Erläuterung, die Beschäftigten sind diejenigen, die diesen Konzern so erfolgreich machen! Wir freuen uns für die Belegschaft, dass es überhaupt mal etwas für sie gibt. Trotzdem stelle ich mir die Frage, passt eine solche Vorgehensweise noch ins 21. Jahrhundert?
Wenn der Vorstand des größten Immobilienkonzerns Deutschlands, der dank der guten Arbeit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Rekordgewinn nach dem anderen einfährt, mal einen guten Tag hat und nach Gutsherrenart einmalig ein bisschen Geld unter seinen Untertanen verteilt?
Aus unserer Sicht wäre hier eine dauerhafte Partizipation der Beschäftigten am Konzerngewinn durch eine einheitliche Tarifbindung, mit der Möglichkeit regelmäßig neu verhandeln zu können, doch wesentlich zeitgemäßer!!!

Den gesamten Geschäftsbericht findet ihr übrigens hier: Geschäftsbericht 2016

Historisch! 1. Warnstreik bei Vonovia

Am 17.11.2016 folgten rund 70 Beschäftigte der Vonovia Property Management GmbH in Duisburg dem Aufruf der Gewerkschaft ver.di und beteiligten sich am ersten Streik in der Geschichte des Unternehmens.

Nachdem der Arbeitgeber im Vorfeld viel unternommen hat, um die Beschäftigten vom Streik abzuhalten und mit offenen und subtilen Mitteln versucht hat, in der Belegschaft Angst zu säen, haben 70 Beschäftigte deutlich gezeigt, dass damit jetzt Schluss ist.

Es ist Zeit sich zu wehren!

Durch ihre Teilnahme an diesem Warnstreik haben die Kolleginnen und Kollegen großen Mut bewiesen und klar gestellt, dass sie sich nicht mehr einschüchtern lassen! Und genau das ist der einzig richtige Weg.

Während des Streiks hat der Arbeitgeber übrigens doch noch einen professionellen Umgang gezeigt, indem er durch eine Personalreferentin ausrichten ließ, dass niemand Nachteile durch die Teilnahme am Streik erwarten muss.

Der Anfang ist gemacht!
Die Streikenden sind festentschlossen weiter zu machen.

Noch während der Streikversammlung hat sich ein Teil des Betriebsrates den Streikenden angeschlossen und der Vorsitzende hat gegenüber den Kolleginnen und Kollegen sehr deutlich gemacht, dass der gesamte Betriebsrat an der Seite der Streikenden ist und die Durchsetzung eines Tarifvertrages unterstützen wird.

Der Ball liegt nun im Feld des Arbeitgebers. Reicht die Botschaft der Beschäftigten aus, um uns einen Verhandlungstermin anzubieten?
Wenn nicht, werden wir die Streiks fortsetzen, das ist der einstimmige Auftrag aus der Streikversammlung.

Vonovia: Alle Zeichen stehen auf Streik

Über die Tarifbewegung bei der Vonovia Property Management GmbH haben wir hier inzwischen ausführlich berichtet. Nun ist auch die Presse auf dieses Thema aufmerksam geworden. Bereits am vergangenen Freitag berichtete die Wirtschaftswoche und am Montag die WAZ über den anstehenden Streik.

Besonders erbost sind die Mitarbeiter*innen über die Äußerungen des Arbeitgebers in der WAZ, in welcher er die Tariflosigkeit der Beschäftigten damit begründet, dass die Beschäftigten bei der Vonovia Property GmbH lediglich Reparaturaufträge und Reservierungswünsche entgegen nähmen, die dann in Fachabteilungen bearbeitet würden und man sich deshalb bei der Bezahlung an den Tarifen der Callcenter-Branche
orientiere.

So erreicht uns gestern Abend folgende Nachricht einer Mitarbeiterin:

„In Duisburg werden nicht nur Callcentertätigkeiten ausgeführt. Die vom AG genannten Fachabteilungen wie z.B. die Betriebs- und Heizkostenabrechnung, das Mietmanagement, das Forderungsmanagement, das Kreditorenmanagement, Bewirtschaftung u.s.w. befinden sich ebenfalls in Duisburg und gehören auch zur Property Management GmbH. In den Abteilungen werden qualifizierte Tätigkeiten ausgeführt, für die – bislang -eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann/kauffrau Voraussetzung war. Die Ausführungen unseres AG gegenüber der Presse sind eine bodenlose Unverschämtheit und eine freche Lüge!!!“

Und heute morgen schrieb eine Kollegin in der Kommentarfunktion dieses Blog´s folgendes:

„Hallo zusammen,
in dem neuesten Artikel der WAZ vom 14.11.16 wird die Realität mal wieder nicht korrekt dargestellt. Offensichtlich haben wir alle – liebe Kolleginnen, liebe Kollegen – anscheinend etwas verpasst oder wir leben gegebenenfalls in einer andern Welt als diese Konzernsprecherin und vermutlich mit ihr anscheinend die komplette Führungsebene.
Fakt ist, dass rund 450 Mitarbeiter gemäß Betriebsübergang auf die Vonovia Property Management GmbH übergeleitet wurden. Es handelt sich hier neben den Kollegen, die im Bereich Telefonie tätig sind, auch um Kollegen, die in diversen Fachbereichen tätig sind (Mietanpassung, Forderungsmanagement, Nebenkostenabrechnung, Bewirtschaftung, etc.). Es handelt sich um Leute mit Ausbildung, Fortbildung, ggf. Studium.

Gemäß diesem Artikel werden in dem Servicecenter ja lediglich die Anrufe entgegengenommen, die an die entsprechenden Fachabteilungen weitergeleitet werden. Da es sich hier ja um „mindere Arbeit“ handelt (wir sollten hier immer zwischen den Zeilen lesen) wird damit aus Unternehmenssicht die ungleichgemäße Bezahlung gerechtfertigt.
Doch wo sitzen denn die Fachabteilungen, die z.B. darüber entscheiden, ob z.B. ein Mietverhältnis mit dem Interessenten im Hinblick auf Schufa, Eignung (öffentlich geförderter/ freifinanzierter Wohnungsbau, etc.) zustande kommen kann? In Bochum? Dort wird die Sprecherin den entsprechenden Fachbereich wohl vergeblich suchen. Aber vielleicht sollten wir sie mal fragen!

Gemäß der Aussage
„Dem drohenden Streik in Duisburg sieht das Unternehmen gelassen entgegen. Henckel: „Ob es wirklich zu einem Streik kommt, bleibt abzuwarten.“ nehmen unsere Vorgesetzten und besonders die Führungsebene uns nicht ernst. Wollen wir das tatsächlich?

Es werden Kollegen gemaßregelt, es wird auf Krankenstände angesprochen, eingeschüchtert, uns werden „Regeln“ auferlegt (kein Brötchen/Bütterchen am Arbeitsplatz, Bau-Pause beim WC-Gang, bei Besuch des BR soll auch Betriebsrat gekennzeichnet werden), wir werden gemäß zukünftigem Schichtplan erheblich in unsere Freizeitgestaltung beeinträchtigt, etc..

Der Sklavenhandel wurde eigentlich vor langer Zeit abgeschafft, doch Vonovia führt in wieder ein. Den gläsernen Mitarbeiter – den gab es zu Stasi-Zeiten auch!

Wollen wir so etwas tatsächlich? Es ist erschreckend was wir alles mit uns machen lassen.

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, unsere Urgroßväter und Großväter haben für Ihre Rechte gekämpft. Die haben sich nicht von irgendwelchen Leuten vorschreiben lassen was sie tun und zu lassen haben. Ein verantwortungsvoller und respektvoller Umgang mit Mitarbeitern ist ein wesentlicher Aspekt eines Arbeitsverhältnisses!

Vonovia geht es nicht schlecht (siehe Sponsoring des Vonovia Stadions, Gehälter Vorstand, Gehalt Abteilungsleitung, etc.). Tarifflucht muss nicht sein! Nicht in einem gesunden Unternehmen was erheblich Gewinne erwirtschaftet und Aktionäre befriedigt.

Also bitte geht in Euch und lehnt Euch auf, streikt mit uns – gemeinsam können wir vielleicht etwas bewegen. Wenn wir gar nichts machen, wird sich jedenfalls nie etwas ändern! Und dann soll sich auch keiner beschweren unter dem Motto: die anderen haben ja nie etwas getan!“

Dem ist aus ver.di Sicht nichts hinzuzufügen!

Vonovia: Arbeitgeber überspannt den Bogen

Seit nunmehr einem Jahr fordert ver.di die Geschäftsführung der Vonovia Property Management GmbH in Duisburg (ehemals Deutsche Annington Kundenservice in Bochum) zu Tarifverhandlungen auf. Bis heute lehnt die Geschäftsführung Verhandlungen ab und beruft sich immer wieder auf „konstruktive“ Verhandlungen mit den Betriebsräten.
Fakt ist aber, Betriebsräte dürfen mit dem Arbeitgeber keine Regelungen treffen, die üblicherweise in Tarifverträgen geregelt werden. Und Fakt ist auch: , die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten bei der Vonovia Property Management GmbH haben sich im vergangenen Jahr dramatisch verschlechtert. So wurde Ihnen zugemutet von Bochum nach Duisburg umzuziehen, wer die A 40 kennt, weiß was das bedeutet. Dann wurde ein neues Zeiterfassungssystem eingeführt, welches dem Arbeitgeber ermöglicht die Beschäftigten komplett zu überwachen. Zur reinen Zeiterfassung sei ein solches System nicht nötig, so die Aussage des Landesbeauftragten für Datenschutz NRW. Des Weiteren ist es den Beschäftigten seit neuestem untersagt am Arbeitsplatz ins Pausenbrot zu beißen oder die Jacke über den Stuhl zu hängen und demnächst werden gegen den Willen der Beschäftigten neue Schichtpläne eingeführt.
Das alles hat dazu geführt, dass es den Beschäftigten nun endgültig reicht. Sie sind bereit zu streiken, um den Arbeitgeber endlich an den Verhandlungstisch zu zwingen. Und weil der Arbeitgeber weiß, dass es den Beschäftigten ernst damit ist, versucht er nun in sogenannten Teammeetings die Beschäftigten von einer Teilnahme am Streik abzuhalten indem er versucht sie einzuschüchtern. Unter anderem wird mit Outsourcing gedroht, von einer Streikteilnahme abgeraten und schon mal abgefragt, wer sich denn am Streik beteiligen wird.
Mit diesem Versuch den Kolleginnen und Kollegen, die lediglich von einem ihrer Grundrechte Gebrauch machen wollen, Angst machen zu wollen überspannt der Branchenprimus den Bogen endgültig!
Ein Streik wäre nicht nötig, würde sich der Arbeitgeber endlich mit ver.di an den Verhandlungstisch setzen.
Vonovia konnte im dritten Quartal 2016 seinen Gewinn von 108,6 auf 130,4 Millionen Euro steigern (Quelle:
http://www.instock.de/4.44970.0.0.1.0.phtml), aber die Beschäftigten müssen weiterhin nur Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen hin nehmen.

Deshalb sagen wir „Jetzt erst Recht“!!! Es wird gestreikt werden! Es sei denn, Sie setzen sich endlich mit uns an den Verhandlungstisch liebe Arbeitgeber!
Beim „Best Company Ranking 2016“ ist Vonovia übrigens auf dem letzten Platz gelandet. Völlig zu Recht wie wir finden. Beim Punkt „Mitarbeiter“ konnte der Konzern lediglich 6,4 von 20 erreichen. Die gesamte Studie kann man hier nach lesen:
https://www.kirchhoff.de/fileadmin/user_upload/161011_GCR_final.pdf. Da ist noch jede Menge Luft nach oben. Die Tarifbindung für alle Beschäftigten, wäre für ein besseres Abschneiden sicherlich hilfreich!

Starkes Signal der Beschäftigten für den Tarifvertrag auf der letzten Betriebsversammlung des Kundenservice der ehemaligen Deutschen Annington

gemeinsam_stark_72dpiNachdem Ende Mai bekannt wurde, dass zum 01.07.2016 ein Betriebsübergang des Kundenservice der ehemaligen Deutschen Annington in die Vonovia Property Management GmbH (ehemals Gagfah Property Management GmbH) statt finden soll, führte der noch amtierende Betriebsrat des Kundenservice am 29.06.2016 seine letzte Betriebsversammlung im RuhrCongress Bochum durch.

Zu Beginn der Versammlung erläuterte die Betriebsratsvorsitzende, wie der Betriebsübergang und der Interessenausgleich zustande gekommen sind und welche Veränderungen auf die Beschäftigten zukommen. Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie und der gesamte Betriebsrat eine so unfaire Vorgehensweise seitens des Arbeitgebers niemals für möglich gehalten hätten. Hier ein paar Fakten:
– Der AG wollte keinen Betriebsübergang, er wollte allen Beschäftigten, die nach Duisburg müssen neue Arbeitsverträge anbieten, so dass sämtliche Besitzstände aus bestehenden Arbeitsverträgen für sie weg gefallen wären. Hier hat der Betriebsrat sich glücklicherweise durchsetzen können.
– Der Betriebsübergang bringt Verschlechterungen – vor allem für die nicht tarifgebundenen Beschäftigten mit sich (mehr Samstagsarbeit, die Gleitzeit fällt weg)-. Den Betriebsräten wurde mit Outsourcing gedroht, falls sie den Interessenausgleich nicht unterschreiben. Aus unserer Sicht ist das Erpressung.
– Ihr Betriebsrat ist ab dem 1.7. nicht mehr zuständig sondern der Betriebsrat der Vonovia Property Management GmbH (ehemals Gagfah Property Management GmbH)

„Das ist harter Tobak“, war nach dem Beitrag der Betriebsratsvorsitzenden dann die einzige Äußerung die der Geschäftsführung, zu den ihr gemachten Vorwürfen einfiel. In ihrem anschließenden Beitrag erläuterte die Geschäftsführung dann paradoxerweise, wie wichtig Insourcing sei und wie gut die Vonovia mit dieser Strategie führe. Insourcing betreiben – was wir ausdrücklich unterstützen – und mit Outsourcing drohen, da passt aus unserer Sicht etwas nicht zusammen.
Die Geschäftsführung erläuterte außerdem, warum und wieso die Umstrukturierung aus Unternehmenssicht erforderlich sei.

Nach der Geschäftsführung bewertete Andrea Becker (ver.di Landesfachbereichsleiterin Fachbereich besondere Dienstleistungen NRW und Verhandlungsführerin in der Tarifbewegung bei Vonovia) aus ver.di Sicht den Betriebsübergang. Sie kritisierte den Umgang des Arbeitgebers mit den Betriebsräten und den Beschäftigten und die Tatsache, dass neben dem Umzug, der für viele Beschäftige einen Nachteil bedeutet, durch zusätzliche Fahrtzeiten weitere Verschlechterungen vereinbart wurden.
All dies müsse aus Ihrer Sicht nicht so bleiben. Um gleichbleibende, gute Arbeitsbedingungen und regelmäßige Lohn- und Gehaltserhöhungen für alle sicher zu stellen ist die einzige Lösung der Tarifvertrag für alle! Im weiteren Verlauf ihres Beitrages gab Andrea dem Betriebsrat der Gagfah mit auf den Weg, die Neuwahl eines Betriebsrates möglich zu machen da dies von vielen Beschäftigten des Kundenservice der ehemaligen Deutschen Annington so gewollt sei. Aus ver.di Sicht wäre es nur ein Akt der Fairness, allen Beschäftigten die Möglichkeit zu geben den Betriebsrat zu wählen, der in Zukunft ihre Interessen vertreten soll.

Zu guter Letzt forderte Katja Arndt (ver.di Bochum-Herne) ein klares Signal der Belegschaft, auch in Richtung AG, ob die Beschäftigten nach wie vor hinter ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag für alle bei Vonovia stehen und ob sie ebenfalls bereit sind etwas dafür zu tun. Die Beschäftigten, die diese 2 Fragen mit ja beantworten konnten wurden gebeten einmal aufzustehen. Es war ein beeindruckendes Bild, das dann entstand, denn mindestens 75 % der Beschäftigten inklusive Betriebsrat sind aufgestanden und haben uns somit den Auftrag erteilt, die Tarifbewegung weiter voranzutreiben, Betriebsübergang hin oder her.

Die Beschäftigten der Vonovia Property Management GmbH sollten sich also ab sofort bereit halten! Es ist gut möglich, dass ihre Aktionsbereitschaft schon sehr bald gefragt sein wird.

Immobilienservice: Beschäftigte setzen ein Zeichen

Auch die Geschäftsführung des Immobilienservice weigert sich weiterhin, sich mit der ver.di Tarifkommission an den Verhandlungstisch zu setzen. Die Kolleginnen und Kollegen des Immobilienservice wollen und werden diese Missachtung ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag nicht einfach so hin nehmen. Denn für sie ist klar, regelmäßige Lohnerhöhungen für alle, Urlaubs- und Weihnachtsgeld für alle, eine 37 h Woche für alle, 30 Tage Urlaub für alle und damit eine grundsätzliche Abschaffung der Ungleichbehandlung beim Immobilienservice gibt es NUR mit einem Tarifvertrag! Eine Alternative zum Tarifvertrag gibt es nicht!

Logo

Aus diesem Grund werden die Beschäftigten ein Zeichen setzen und ab sofort ihren Willen, an den verschiedensten Orten des Arbeitslebens auf kreative Art und Weise kund tun! Die Bilder dazu findet ihr ab sofort hier!

TEILEN IST KEINE SCHANDE.
TARIFVERTRAG AUCH NICHT!