Vor wenigen Tagen schrieb Herr Buch (CEO Vonovia) eine Email an die Beschäftigten, in welcher er sich bei allen für ihren persönlichen Beitrag und das Engagement bedankte. Ein „Danke“ für das erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte, in welchem man das Ergebnis verdoppeln konnte und die Aktie um 30 % auf 30 € gesteigert werden konnte?!
30 % mehr für die Aktionäre und ein „Danke“ für euch liebe Kolleginnen, liebe Kollegen.
Nachdem man den Beschäftigten am 12.02. mitgeteilt hat, dass der Kundenservice nach Duisburg ausgelagert würde und dabei die vom Betriebsrat gesammelten 664 Unterschriften von Beschäftigten, die sich gegen diese Auslagerung richteten gänzlich ignorierte, fährt der Arbeitgeber mit der Ignoranz der Beschäftigteninteressen weiter fort.
Die Geschäftsführung des Kundenservice hat nämlich den für den 17.03. anberaumten 1. Verhandlungstermin, für einen Tarifvertrag, einfach abgesagt und keinen neuen Termin vorgeschlagen.
Nur nochmal zur Erinnerung, die Geschäftsführung wurde bereits am 13.11.2015 zu Verhandlungen aufgefordert. Am 30.11.2015 hat die GF ein Terminangebot für den 09.02.2016 angenommen, welchen sie dann wieder abgesagt hat, um als neuen Termin den 17.03. vorzuschlagen. Und jetzt die erneute Absage ohne neues Terminangebot. Das Zeitspiel geht also weiter.
Man sei momentan in konstruktiven Gesprächen mit den Betriebsräten, heißt es als Begründung für die Terminabsage der Geschäftsführung. Natürlich, die Betriebsräte arbeiten unter Hochdruck an einem möglichst komfortablen Nachteilsausgleich für die Beschäftigten, die demnächst nach Duisburg fahren müssen. Und vielleicht gelingt es dem Betriebsrat darüber hinaus auch noch das eine oder andere Zuckerstückchen im Interesse der Beschäftigten raus zu holen.
Aber Fakt ist und bleibt, dass die Beschäftigten einen Tarifvertrag wollen! Und zwar einen Tarifvertrag für alle, der der Ungleichbehandlung beim Kundenservice ein für allemal ein Ende setzt.
Und den Betriebsräten sind bei allen Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber, die üblicherweise in Tarifverträgen geregelt werden nun mal die Hände gebunden.
Tarifverträge dürfen nur von Gewerkschaften mit dem Arbeitgeber verhandelt werden.
Deshalb stellt sich die Frage, welche Taktik fährt die Geschäftsführung da momentan? Versucht sie die Betriebsräte und ver.di zu spalten?
Nicht mit uns! Wir unterstützen sämtliche Bemühungen des Betriebsrates möglichst viel für die Beschäftigten, die nach Duisburg ausgelagert werden raus zu holen!
Und wir unterstützen den Willen der Beschäftigten, indem wir weiterhin gemeinsam einen Tarifvertrag für alle fordern!
Wir können euch versichern, ein Tarifvertrag für alle ist finanziell mehr als drin!
Gebt euch mit einem Danke nicht zufrieden!
Ich möchte hier ein Zitat vom Internetauftritt der Vonovia anführen:
„Als eines der größten Wohnungsunternehmen in Deutschland wissen wir um unsere gesellschaftliche Verantwortung. Seit langem gehört es daher zu unserem Selbstverständnis, dass wir uns für gesellschaftliche und soziale Projekte besonders einsetzen. Als eines der führenden Unternehmen für Wohnraumservice übernimmt Vonovia vielfältige Verantwortung.“
Wie sieht es denn mit einem Warnstreik aus? Hier hätten die Herren dann mal Gelegenheit, über die Widersprüchlichkeit zwischen dem was man sagt und dem was man tut, nachzudenken.
Hi Mr. Pink,
ein Warnstreik bzw. ein Streik ist immer das letzte Druckmittel der Gewerkschaften und ihrer Mitglieder. Momentan gilt es vor allem Flagge im Betrieb zu zeigen und dem Arbeitgeber zu zeigen, dass es der Mehrheit der Beschäftigten Ernst ist mit Ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag für alle. Und das können Sie tun, in dem sie sich mehrheitlich an den im Betrieb statt findenden Aktionen beteiligen. Wenn das alle tun und der AG sich weiterhin so unkooperativ verhält, ist es natürlich nicht ausgeschlossen, dass es irgendwann auch zu einem Warnstreik kommt.