Streik bei Wohnungsunternehmen in Wolfsburg

Am Freitag, den 09.09. legten Beschäftigte des Wohnungsunternehmens Neuland in Wolfsburg für mehrere Stunden die Arbeit nieder. Die ver.di Mitglieder des Unternehmens zogen mit Transparenten und Sprechchören zum Wolfsburger Rathaus.
Grund waren die am Vortag gescheiterten Verhandlungen mit den Arbeitgebern.

Worum geht es?
Seit Anfang 2015 befindet sich die Gewerkschaft ver.di mit der Geschäftsführung der NEULAND Wohnungsbaugesellschaft in Tarifverhandlungen über ein neues Vergütungssystem.

„Erklärtes Ziel des Arbeitgebers war es, den Gruppenplan von 1973 zu erneuern. Leider zeigte sich im Verhandlungsverlauf immer wieder, dass es der Geschäftsleitung eben nicht ausschließlich um das Erneuern geht, sondern auch um eine Kostensenkung“, berichtet ver.di Gewerkschaftssekretärin Melanie Tietz. So sollte zunächst der Bauhof „zukunftsträchtiger“ gemacht werden, was eine Absenkung der Löhne der Beschäftigten des Bauhofs beinhaltete. Konnte dies durch den Widerstand der ver.di-Mitglieder verhindert werden, entzündet sich nunmehr der Streit an der Einführung einer Stufensystematik.

ver.di fordert ein Stufensystem abhängig von Beschäftigungszeiten bei der NEULAND. Dazu ver.di Tarifkommissionsmitglied Bodo Teitge: „Die Beschäftigten möchten ein transparentes Erfahrungsstufensystem, in welchem sie sich wiederfinden und nicht der Willkür des Arbeitgebers ausgesetzt sind. Der bisher übliche Nasenfaktor sollte für die Zukunft keine Rolle mehr spielen.“

Die Geschäftsführung will dagegen am bisherigen Stufensystem festhalten. Dies beinhaltet zwei Stufensprünge, wobei die letzte Stufe nur durch nicht nachvollziehbare Kriterien erreicht werden kann, die der Arbeitgeber zudem selbst festlegt.

„Für unsere Kolleginnen und Kollegen zeigt die Haltung der Geschäftsführung eine geringe Wertschätzung ihrer oft jahrelangen Arbeit für die Neuland“, kommentiert dies Melanie Tietz von ver.di. „Nachdem die Beschäftigten bereits von 2005 bis Ende 2015 statt der 37 Stunden tatsächlich 39 Stunden in der Woche gearbeitet haben – ohne Lohnausgleich -, ist das Maß voll“.

„Es entsteht der Eindruck, dass finanzielle Fehlinvestitionen wie der Kauf der Berlinovobestände, auf Kosten der Beschäftigten ausgeglichen werden sollen“, bewertet dies Melanie Tietz.

Die Tarifverhandlungsrunde am 08.09. ist leider ohne ein für die ver.di Kolleginnen und Kollegen zufriedenstellendes Ergebnis zu Ende gegangen. „Wir erwarten, dass die Geschäftsführung einen klaren Schritt auf uns zugeht. Unsere Kolleg*innen sind bereit, notfalls für ein gerechtes Vergütungssystem in Arbeitskämpfe zu ziehen“, so Tietz abschließend.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 27.09. statt!!!!

Wir halten euch auf dem Laufenden!

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