3. Verhandlungsrunde unter schwierigen Vorzeichen

Tarifinfo Nr. 5, 14. Juni 2019

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

am gestrigen 13. Juni 2019 trafen sich die Verhandlungskommissionen von ver.di und IG BAU mit der Tarifkommission des Arbeitgeberverbandes (AGV) zur nunmehr dritten Verhandlungsrunde zum Entgelttarifvertrag in Berlin.

Trotz der schwierigen Vorzeichen (Thema SOKA-Bau, wir berichteten) ist es den Tarifvertragsparteien gelungen eine vorsichtige Annäherung realisieren zu können.

Dennoch blieben die Verhandlungen am Ende ohne Ergebnis, sodass die im Vorfeld terminierte vierte Verhandlungsrunde am 02. Juli 2019 stattfinden wird.

3 Gedanken zu „3. Verhandlungsrunde unter schwierigen Vorzeichen“

  1. Ich versteh nicht weshalb die Gewerkschaft wegen der soko Bau so rumzickt. 70 Jahre ging es gut und nun will die Gewerkschaft ne andere Lösung.

    Seltsam. Was ist mit der jobrad Vereinbarung? Wir wollen e-bikes lesen!

    1. Lieber Stefan,
      es geht hier nicht ums rum zicken, sondern darum, dass der Arbeitgeberverband ein Thema in die Tarifrunde bringt, welches dort aus unserer Sicht zum einen nicht hingehört und zum anderen mit ver.di überhaupt nichts zu tun hat. Die Details haben wir hier bereits an anderer Stelle erläutert.

      Und zum Thema E-Bikes habe ich dir hier bereits am 09.05. folgendes geantwortet:

      Lieber Stefan,
      i.d.R. schließt ver.di keine Tarifvereinbarungen zur Entgeltumwandlung für Job Räder ab, da Arbeitnehmer bei einer solchen Vereinbarung letztendlich durch geringere Rente und ggf. geringeres Kranken- und Arbeitslosengeld draufzahlen würden.

      Beschäftigte sparen je nach Steuerklasse und Familiensituation zwar kurzfristig etwas Geld. Langfristig jedoch bezahlen AN in den meisten Konstellationen das Rad mehr als ab mit geringerer Rente. Bei längerer Krankheit oder Arbeitslosigkeit womöglich auch schon mittelfristig.
      Die win-win-win Situation (Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Umwelt gewinnen) ist bei genauer Betrachtung in der Regel eine win-win-lose-lose Situation: Der Arbeitgeber gewinnt richtig, die Umwelt vielleicht auch, Arbeitnehmer verlieren meist. Und die Sozialversicherungen verlieren auf jeden Fall.

      Deshalb gilt aus ver.di Sicht:
      Wenn Arbeitgeber einen echten Zuschuss zur Förderung der umweltfreundlichen und gesunden Mobilität leisten und nicht nur einen staatlichen Steuervorteil weitergeben, ist ver.di sofort bereit, Jobrad-Modelle zu tarifieren. Mit einer solchen on top Lösung profitieren wirklich alle: Die Sozialversicherungen verlieren keine Beiträge, die persönliche Rente wird nicht gekürzt. Außerdem gewinnen die Umwelt, die Beschäftigten mit einem dann wirklich billigeren Rad und der Arbeitgeber von gesunden und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

      Darüber hinaus ist es natürlich auch jederzeit möglich, dass der Betriebsrat mit dem Arbeitgeber eine Betriebsvereinbarung abschließt, in welcher für die Anschaffung eines E-Bikes z.B. ein zinsloser Vorschuss und ein echter Zuschuss zum Anschaffungspreis vereinbart werden könnte.

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