Archiv der Kategorie: Nordrhein-Westfalen

[Vonovia] Wind of change bei TS West?

Am 28. und 29.11. fanden in der Stadtwerke Lounge des VFL Bochum die Betriebsversammlungen des Vonovia Technischen Service West statt. Dank des neu gewählten Betriebsrates durfte ver.di zum ersten Mal in der Geschichte dieses Betriebes einen Infostand innerhalb des Veranstaltungsortes aufbauen. Und dieser wurde von den Beschäftigten sehr gut angenommen.

VFL

 

Es scheint, als wehe ein neuer Wind beim Technischen Service West, was natürlich in erster Linie dem neu gewählten Betriebsrat zu verdanken ist. Dieser hat vor Beginn der Versammlungen Fragebögen an die Beschäftigten ausgeteilt, um so ein klareres Bild davon zu bekommen, an welchen Stellen bei den Kolleginnen und Kollegen der Schuh drückt.

Und auch die neue Geschäftsführerin scheint offenbar zu einem souveränen Umgang mit ver.di in der Lage.

Dennoch, Arbeitgeber bleibt natürlich Arbeitgeber! Auf die Frage eines Monteurs, warum es für die Beschäftigten keine Tarifbindung gäbe, antwortete die GF ebenso wie alle anderen Geschäftsführungen des Vonovia Konzerns, – dass der Tarifvertrag nicht der Unternehmenspolitik entspreche und man viel lieber eng mit den Betriebsräten zusammenarbeiten würde-.

Hier haben, insbesondere am Mittwoch, Katja Arndt und auch der KBR Vorsitzende des Konzerns Jörg Brinkmann nochmal klargestellt, dass Arbeitsbedingungen, die üblicherweise in Tarifverträgen geregelt werden wie z.B. Lohnhöhen, nur von Gewerkschaften und nicht vom Betriebsrat mit dem Arbeitgeber verhandelt werden dürfen.

Nach dem Vortrag der Gewerkschaftssekretärin, in welchem sie die Beschäftigten über den Sinn und Zweck von Gewerkschaften, sowie die Vorteile einer ver.di Mitgliedschaft informierte, gab es einen regelrechten Ansturm auf den ver.di Stand. Viele Kolleginnen und Kollegen hatten Fragen und insbesondere am Dienstag war der Stand am Ende bis auf die allerletzte Beitrittserklärung abgeräumt. Ein ähnliches Szenario spielte sich auch am Mittwoch ab. Es sieht aus, als wären die Kolleginnen und Kollegen so langsam aber sicher an einem Punkt, an dem sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen und bereit sind auch etwas dafür zu tun. Es könnte noch spannend werden in diesem Betrieb.

[LEG] Konzernbetriebsversammlung unter neuer Führung

Am 16.10.2017 fand bei der LEG die 2. Konzernbetriebsversammlung in 2017 statt und diese unter neuer Führung.
Der neue KBR Vorsitzende der LEG, Hermann Splitthoff, dankte seiner Vorgängerin Karin Richter für die gute Arbeit und übernahm erfolgreich die Durchführung und Moderation der Versammlung. Mit über 600 Beschäftigten in der Kamener Stadthalle, war die Konzernbetriebsversammlung wieder gut besucht.

Freudig können wir berichten, dass die erst Anfang 2017 neu gegründete Gesellschaft TechnikServicePlus (TSP), bereits einen 9-köpfigen, überregionalen Betriebsrat gewählt hat. Dies auch dank der Unterstützung des KBR und der Gewerkschaft ver.di. Wir wünschen dem neu gewählten Gremium ein gutes Händchen und einen starken Rückhalt aus der Belegschaft. Ihr packt das!

Andrea Becker, Landesfachbereichsleiterin des FB 13 ver.di NRW, versäumte es nicht, den Vorstand darauf hinzuweisen, dass auch für die TSP tarifvertragliche Regelungen ausgehandelt werden müssen, um faire und gesunde Arbeit für alle Beschäftigten zu erreichen.

Wie geht es weiter, wenn nach dem Auslaufen der Sozialcharta, Tarifverträge, bzw. der Manteltarifvertrag gekündigt werden? Mit ihrem Vortrag informierte Andrea Becker alle KollegInnen, welche Rechte die Beschäftigten haben, wenn sie Gewerkschaftsmitglied sind. Denn dann – und nur dann – hat man die Möglichkeit, zumindest statisch, weiter unter den Bedingungen des bis dahin gültigen Tarifvertrages zu arbeiten. Wer jetzt noch „meditiert“ und nicht ver.di-Mitglied wird ist selber schuld!

Der Stand der ver.di Aktivengruppe (siehe Foto) wurde auch dieses Mal für Beratung und Austausch rege angenommen.
Foto KBV Kamen - wowi-vernetzt 2

Text: ver.di Aktivengruppe LEG

[Einladung] Stoppt den Mietenwahnsinn! Veranstaltung zur Bundestagswahl am 11.09.2017

Stoppt den Mietenwahnsinn! Kann eine Neue Wohnungsgemeinnützigkeit helfen?

Der Mieterbund NRW, der Fachbereich 13 ver.di NRW und Mieterforum Ruhr laden vor der Bundestagswahl 2017 zu einer Veranstaltung mit Abgeordneten sowie wohnungspolitischen Akteuren ein.

Und zwar am Montag, den 11. September 2017,
von 18.00 Uhr bis ca. 20.15 Uhr (Einlass 17.30 Uhr,
im DGB Haus, Karl-Wolf-Saal (grüner Eingang), Teichstraße 4, 45127 Essen,
direkt am Essener Hauptbahnhof, Parkplätze vorhanden, Anfahrt: http://goo.gl/3yhpkW

Die Wohnungskrise verschärft sich immer weiter. Mit jeder neuen Studie und jedem neuen Mietspiegel wird deutlich: Mieterinnen und Mieter sind in fast allen Großstädten mit unaufhörlich steigenden Mieten und immer geringeren Wohnungsangeboten konfrontiert. Doch diese Situation war absehbar und wurde bereits vor der letzten Bundestagswahl thematisiert. Vier Jahre später ist politisch fast nichts passiert, während sich die Wohnungsversorgung weiter verschlechtert hat.
Wir wollen diskutieren, welche Reformen und politischen Maßnahmen zum Schutz der Mieterinnen und Mieter notwendig sind und wie auch langfristig Wohnungsmangel und steigenden Mieten entgegengewirkt werden kann.
Unter dem Stichwort „Neue Wohnungsgemeinnützigkeit“ wurde zuletzt ein Ansatz verfolgt, der vorschlägt, wieder einen gemeinnützigen Sektor der Wohnungswirtschaft aufzubauen. Durch Förderungen sollen dauerhaft bezahlbare Wohnungen entstehen bzw. erhalten werden. Die gemeinnützigen Wohnungsunternehmen werden mit öffentlichen Mitteln unterstützt, müssen sich dafür aber an bestimmte Regeln halten und sind in ihren Renditemöglichkeiten begrenzt.
Wir wollen erörtern, ob eine Neue Wohnungsgemeinnützigkeit ein geeignetes Instrumentarium ist, um die Mietenentwicklung zu dämpfen und bezahlbaren Wohnraum zu erhalten und neu zu schaffen.

Das detaillierte Programm der Veranstaltung und Infos, wo ihr eure Teilnahme anmelden könnt findet ihr hier: Einladung 11.09.

Neue Schwingungen auf der Konzernbetriebsversammlung der LEG Immobiliengruppe am 28.03.2017 in der Stadthalle Ratingen

Die erste Konzernbetriebsversammlung in 2017 zeigte neue Tatsachen in der LEG-Welt auf.

Die ca. 300 Mitarbeiter der neu gegründeten Gesellschaft TSP (Technik Service Plus GmbH – ein Joint Venture zwischen B&O Service und Messtechnik AG und der LEG) waren erstmalig zur Versammlung eingeladen. Eine noch betriebsrats- und tariffreie Zone. Die Mitarbeiter der TSP verkündeten deutlich, dass diese mitbestimmungsfreie Zone ein baldiges Ende finden wird.
Auch die Versuche des Vorstandes, die Mitarbeiter der TSP davon zu überzeugen, dass die Geschäftsgrundlage entzogen würde, wenn in diesem Unternehmen Tarifrecht angewandt wird, hielt die Kolleg*innen nicht davon ab sich mit den BR Gremien der LEG und den ver.di Vertretern auszutauschen.
Da weht neuer Wind bei der LEG.
Denn auch die Anfrage von der Gewerkschaftssekretärin Andrea Becker an den Vorstand, ob von ihm eine Verlängerung der Sozialcharta über den Monat August 2018 hinaus zugesagt werden könne, wurde mit einem klaren NEIN beantwortet.
Jetzt wissen die Mitarbeiter woran sie sind. Eben keine gesicherte Zukunft mehr ab Sommer 2018. Alles steht auf dem Prüfstand.
Ersten Ausführungen des Vorstandes zu den bevorstehenden Vergütungstarifverhandlungen (für die Bereiche mit entsprechenden Tarifverträgen) zufolge, kann sich die Tarifkommission auf schweißtreibende Verhandlungen vorbereiten. Ver.di und Betriebsräte riefen die Mitarbeiter dazu auf, die Verhandlungen mit ihrer Mitgliedschaft bei ver.di zu unterstützen.

Auch auf dieser Versammlung wurde der Stand der ver.di Aktivengruppe der LEG wieder positiv aufgenommen und zahlreich besucht. Hier informierte man sich über die Mitgliedschaft und die Bedeutung von Tarifverträgen. Auch konnte man seine Wünsche zur kommenden Vergütungstarifverhandlungen mittels eines Fragebogens äußern und unterstützte mit seiner Unterschrift die aktuelle „Unbefristet“ Kampagne von ver.di.

Vonovia: Beschäftigte werden nach Gutsherrenart am Gewinn beteiligt!

Anfang März 2017 hat der Vonoviakonzern seinen Geschäftsbericht 2016 veröffentlicht. Der Konzern bleibt weiterhin auf Erfolgskurs und bezeichnet 2016 als sehr erfolgreiches Geschäftsjahr in welchem man die führende Marktposition weiter ausbauen konnte. Während den Aktionären bei der nächsten Hauptversammlung im Mai eine Dividendenausschüttung in Höhe von 1,12 € -dies entspricht einer Anhebung von rund 19 Prozent gegenüber der letztjährigen Ausschüttung (0,94 Euro)- vorgeschlagen werden soll, hat sich auch der Vorstand die Taschen erneut voll gemacht:

Tabelle VorstandsgehälterUnd obwohl es dem Konzern, den Aktionären und dem Vorstand so gut geht, wehrt man sich nach wie vor mit Händen und Füßen gegen Tarifverhandlungen mit ver.di.

Und stand im Geschäftsbericht 2015 noch, Vonovia unterhalte eine gute und konstruktive Beziehung zu Gewerkschaften und sei bestrebt diese aufrechtzuerhalten, kommen die Worte Gewerkschaft und Tarif im Geschäftsbericht 2016 gar nicht mehr vor.

Dennoch, offenbar geschehen noch Zeichen und Wunder, denn alle Beschäftigten sollen in 2017 einmalig eine Prämie von bis zu 1000,-€ (brutto versteht sich) erhalten. Nur nochmal kurz zur Erläuterung, die Beschäftigten sind diejenigen, die diesen Konzern so erfolgreich machen! Wir freuen uns für die Belegschaft, dass es überhaupt mal etwas für sie gibt. Trotzdem stelle ich mir die Frage, passt eine solche Vorgehensweise noch ins 21. Jahrhundert?
Wenn der Vorstand des größten Immobilienkonzerns Deutschlands, der dank der guten Arbeit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Rekordgewinn nach dem anderen einfährt, mal einen guten Tag hat und nach Gutsherrenart einmalig ein bisschen Geld unter seinen Untertanen verteilt?
Aus unserer Sicht wäre hier eine dauerhafte Partizipation der Beschäftigten am Konzerngewinn durch eine einheitliche Tarifbindung, mit der Möglichkeit regelmäßig neu verhandeln zu können, doch wesentlich zeitgemäßer!!!

Den gesamten Geschäftsbericht findet ihr übrigens hier: Geschäftsbericht 2016