Erwartungen enttäuscht!

In der letzten Woche fanden in allen Regionen des Immobilienservice von den Geschäftsführungen einberufene Belegschaftsversammlungen statt. Viele Beschäftigte hatten, vor allem in der Hoffnung demnächst mehr Geld auf dem Konto zu haben, große Erwartungen an diese Veranstaltungen.

In den Versammlungen stellten- nach den Berichten der Geschäftsführungen über die guten wirtschaftlichen Zahlen und die hohen Gewinne- die Betriebsräte eine mit dem Arbeitgeber verhandelte, aber noch nicht unterschriebene Gesamtbetriebsvereinbarung vor. In dieser Vereinbarung geht es darum, dass die 10 Überstunden, welche die Kolleginnen und Kollegen bisher unentgeltlich leisten mussten abgeschafft werden, dass an Heiligabend und Silvester kein halber Urlaubstag mehr genommen werden muss und darum, dass die Einstiegsgehälter beim Immobilienservice bundesweit auf 2.200,- € angehoben werden und alle Kolleginnen und Kollegen die bisher noch unterhalb dieses Betrages bezahlt werden ebenfalls auf 2.200,- € angehoben werden sollen.
Dass Heiligabend und Silvester in Zukunft frei sein sollen und keine Überstunden ohne Bezahlung mehr gemacht werden müssen ist für die Beschäftigten selbstverständlich erfreulich. Die Betriebsräte haben in diesen Punkten eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten ausgehandelt.

Bei der Anhebung des Einstiegsgehalts auf 2.200,-€ fühlen sich viele der Beschäftigten allerdings mächtig verschaukelt. Allein im Ruhrgebiet profitieren von dieser Regelung wohl gerade mal 2 Kollegen. Alle anderen gehen vorläufig weiterhin leer aus. Und nur nochmal zur Erinnerung: je nach Auslegung der Tätigkeitsbeschreibung von z.B. Objektbetreuer*innen würden diese nach dem Vergütungstarifvertrag für die Immobilienwirtschaft zwischen 2.540,- € und 2.815,- € verdienen.

Gerne erinnere ich an dieser Stelle auch nochmal an die Email von Herrn Buch von vor ein paar Tagen. In dieser bedankt er sich bei allen Beschäftigten für das erfolgreichste Jahr aller Zeiten und gibt bekannt, dass die Aktie um 30% gesteigert werden konnte.

Spätestens beim Vergleich der Gehälter wird wieder einmal klar, dass es keine Alternative zum Tarifvertrag für alle gibt und die Email von Herrn Buch macht deutlich, dass es keinen Sinn macht weiter darauf zu warten, dass der Arbeitgeber freiwillig was raus rückt!

5 Gedanken zu „Erwartungen enttäuscht!“

  1. Ich finde jetzt nicht, dass die Betriebsvereinbarung eine Erungenschaft ist. Die Laufzeit ist nur bis 2017 vereinbart und wer genauer hinschaut, ahnt sofort warum! Der 24.12. und 31.12. liegen jeweils an einem Wochenendtag, dass sagt doch schon viel, oder? Ist für den Arbeitgeber ein Nullsummenspiel! Und Streichung von Anrechnung der 10 Überstunden kostet auch so gut wie nichts. Als ehemaliger Betriebsrat NRW kenne ich die Überstundenlisten. Kaum ein/e Objektbetreuer/in hatten Überstunden, wenige. Lohnte sich ja auch nicht, logisch. Jetzt könnte sich das schon lohnen, aber da wird man Euch und ich hatte es ja erlebt, unangenehme Fragen stellen. Und die ÜStd. werden ja auch nicht entlohnt (Abgeltung in Freizeit), also auch keine Mehrkosten für den AG. Auch die Angleichung auf 2.200 € kosten nicht viel, also ohne Spesen nichts gewesen für Euch liebe Kolleginnen und Kollegen.

    Im Tarif stecken alle Eurer Forderungen und Sehnsüchte, aber Tarif darf nur Gewerkschaft verhandeln. Ein BR kann und darf keine Betriebsvereinbarung über Löhne und Gehälter abschließen, nur Verdi. Und das ist es doch, was die Mehrheit möchte, mehr Kohle und das in vereinbarten Abständen sowie nach jeder Tariferhöhung. Das bekommt Ihr aber nur, wenn Ihr fortsetzt, was wir vor 2 Jahre begonnen haben. Durchhalten Leute und nicht einknicken.

    Übrigens, die Zugeständnisse und Zuckerbrot habt Ihr nur erhalten, weil Ihr Euch organisiert und Aktionen in Bewegung gesetzt habt und bisher den berühmten A in der Hose hattet. Ohne dem wäre nichts passiert, Null. Der Arbeitgeber hat Muffensausen, Angst vor Euch und das ist gut so. Daher, weitermachen und traut Euch jetzt mal mehr zu, steht zusammen, stellt weiter Eure Forderungen, denn die Masse kann man nicht einschüchtern.

    Grüße an ALLE von Gerald Janke
    Auf dem Tablet geschrieben…

  2. So langsam macht sich VERDI aber lächerlich!! In einem Beitrag vor noch wenigen Wochen schreibt VERDI
    das Tarifgehalt eines OB´s läge bei ca. 2540€ zumindest in den ersten 2-5 Jahren Dann wieder werden Gehälter zwischen 2.540,- € und 2.815,- € in den raum geworfen. Kann VERDI auch mal Fakten darstellen?? Für wem kommen 2815€ in Betracht? Für Mitarbeiter die bereits min. 10 Jahre im Unternehmen beschäftigt sind oder?
    Schon sehr erstaunlich wie hier mit bloßen Zahlen ohne Fakten herum geschmissen wird oder? Ich hoffe nicht jeder Mitarbeiter ist so naiv alles was hier polemisch aufgearbeitet wird zu glauben.
    Was hat denn die große Gewerkschaft VERDI in den letzten 3 Jahren bewegt in der Branche? Nicht einmal begonnen haben die Verhandlungen zum Tarifvertrag. Ich glaube nicht dass es gelingen wird einen Tarifvertrag zu erreichen zumal bereits viele Kollegen und Kolleginnen wieder ausgetreten sind, weil sie genau wie ich der Meinung sind es passiert eh nichts außer den Gewerkschaft Mitgliedern ein Prozent vom Gehalt aus der Tasche zu ziehen. Ich lese immer nur „Wir brauchen mehr Mitglieder“ Wozu?? Wenn nix passiert??
    Ein sehr verärgertes Mitglied!!!!!!!
    http://wowi-vernetzt.de/wp-content/uploads/2016/02/Tabelle-Immo.jpg

    1. Hallo unbekannt567,
      zum einen: unterschiedliche Zahlen kommen deswegen zustande, da es im bundesweit gültigem Flächentarifvertrag in der Wohnungswirtschaft zwei Gruppen für Objektbetreuer gibt. Die Eingruppierung erfolgt danach, wie selbständig die Tätigkeit verrichtet wird. Da sich die Tarifkommission eindeutig in ihrer Forderung auf diesen Flächentarifvertrag bezieht, ist es nur richtig auch beide Gruppen zu nennen. Ganz genau heißt es sogar
      – für die Gruppe III (2.540€): „Tätigkeiten, die Kenntnisse und / oder Fertigkeiten erfordern, wie sie in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung, eine Zweckausbildung oder durch mehrjährige Berufserfahrung erworben und die unter Anleitung mit gewisser Selbständigkeit erledigt werden“; Tätigkeitsbeispiel u.a. Wohnungs-/Immobilienverwalter/in
      – für die Gruppe IV (2.815€): „Tätigkeiten, die in der Regel die persönlichen Fähigkeiten nach der Gruppe III voraussetzen, ergänzt durch Berufserfahrung, Berufsfortbildung oder durch die Aneignung zusätzlicher Kenntnisse in den jeweiligen Sachgebieten und die auf allgemeine Anweisung selbständig erledigt werden“; Tätigkeitsbeispiel u.a. qualifizierte/r Wohnungs-/Immobilienverwalter/in
      Jetzt kennen Sie selbst natürlich den Grad an selbständiger Tätigkeit in Ihrer Arbeit am besten und ich fordere Sie auf, mal nachzudenken, in welcher genannten Gehaltsgruppe Sie sich selbst einordnen würden. Und ich möchte noch hinzufügen, dass die Beträge sich immer auf das erste Berufsjahr beziehen. Bei mehr Berufsjahren gibt’s noch mehr Zahlen. Wie man es dreht, 2.200€ sind nicht das, was eine Tarifbindung Ihnen selbst auch bringen würden. Mal ganz abgesehen davon, dass im Tarifvertrag ja nicht nur Gehalt sondern auch Arbeitszeit, Urlaub und mehr geregelt sind. Das sind Dinge, die Ihnen Ihr Arbeitgeber vorenthält.

      Zum anderen: Ihre Ungeduld ist absolut verständlich. Das geht uns genauso. Ein Tarifvertrag ist aber noch lange nicht in der Welt nur weil wir ihn wollen. Der erste Schritt war die Beschäftigten zu befragen, ob sie diesen Tarifvertrag wollen. Der zweit sChritt war, uns einen Auftrag aus der Belegschaft zu holen. Erst aus einer Position der Stärke wollten wir die Tarifverhandlungen aufnehmen. Nun verweigert sich der Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen, das haben wir schriftlich. Gerade jetzt brauchen wir Sie als Unterstützer*in. Jetzt kommt es darauf an, dass der Wille der Belegschaft klar und deutlich gegen über dem AG zum Ausdruck gebracht wird. Wir geben so schnell nicht auf, weil der Arbeitgeber sich momentan noch verweigert. Wir haben jedoch den gleichen Wunsch an Sie. Die Zeit ist reif, für bessere Arbeitsbedingungen bei Vonovia.
      Haben Sie Interesse aktiv zu werden? Dann melden Sie sich bei gern bei uns.

      1. Alle Vonovia IS-MitarbeiterInnen wurden jüngst vom GBR-Vorsitzenden angeschrieben, was man nicht einfach so unkommentiert stehen lassen sollte liebe KollegInnen. Aus meiner Sich verkennt der Kollege einige Tatsachen.
        Erstens: Eine Mehrheit der KollegInnen hat Verdi mit Tarifverhandlungen beauftragt und so dumm ist er sicherlich ja nicht, dass er nicht weiß, dass nur Verdi über Tarif verhandeln darf.
        Zweitens sind aus Sicht einer großen Anzahl der Belegschaft die Verhandlungen zur bekannten Betriebsvereinbarung unbedeutend. Sie bringen der Belegschaft kaum wirtschaftliche Verbesserungen, dazu siehe oben mein Kommentar.
        Denkt der GBR wirklich, dass die Belegschaft dumm ist, nicht rechnen kann und den Zusammenhang nicht erkennt. Die BR und GBR denken, sie hätten die gewählte Legalität zu Verhandlungen, so wie uns Politiker ständig vorhalten, wenn sie über Volkes Köpfe entscheiden. Einerseits haben sie recht, sie sind von UNS gewählt. Andererseits aber und das wäre aus meiner Sicht Demokratie, hätten BR in Betriebsversammlungen die MitarbeiterInnen über FÜR und WIEDER informieren und abstimmen lassen können. Haben sie aber nicht.
        Drittens sollten BR und GBR langsam mal die politischen Zusammenhänge begreifen. Menschen mit tariflosen Löhnen haben weniger Kaufkraft und können somit die Wirtschaft nicht ankurbeln. Sie bekommen im Falle von Krankheit weniger Krankengeld, im Falle der Arbeitslosigkeit weniger Arbeitslosengeld, als Rentner weniger Rente und so weiter und sofort. In der Presse, Rundfunk und TV wurde in letzter Zeit viel über Armutsfalle, fehlender Kaufkraft mit Zusammenhang Niedergang der deutschen Wirtschaft berichtet. Lesen, zuhören, zusehen, darüber nachdenken und begreifen, dies sollte man von einem gewählten Vertreter schon mal verlangen dürfen. Von einem BR erwarte ich im Übrigen Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft, denn deren Schule und da spreche ich aus Erfahrung, wirkt auch auf den persönlichen Standpunkt.
        Wer von „Störfeuer“ spricht und gegen Gewerkschaft schießt, hat aus meiner Sicht den solidarischen Weg eines gewählten Mitarbeitervertreters verlassen und trachtet nicht nach einen Erfolg für die Mehrheit der Belegschaft, sondern Erfolg des Gremiums.
        Eine Mehrheit der KollegInnen ist für Tarif sowie gegen Ungerechtigkeit und Ungleichheit. Dies sollten jetzt langsam auch mal alle Betriebsräte verinnerlichen. Leider stehen nur wenige mir bekannte BR hinter der Sache der Masse. Aus meiner Sicht ist das sehr enttäuschend und sollte bei Neuwahlen hinterfragt und beachtet werden.
        Liebe KollegInnen, bombardiert Eure BR und den GBR-Vorsitzenden mit Eurer Meinung und Euren Forderung. Gemäß Betriebsverfassungsgesetz ist es genau ihre Aufgabe, sich für Eure Belange einzusetzen im Rahmen des o. g. Gesetzes. Tarifverhandlungen dürfen nur Gewerkschaften, so weit so gut. Unterstützen darf aber auch jedes BR-Mitglied. Die sind geschützt. Wer wenn nicht sie, können sich weit aus dem Fenster lehnen, weiter als Ihr.

        1. Betriebsvereinbarung Gehsltstabelle für Tariflose!

          Leider wiedermal Frustration auf der ganzen Linie. Nach Gehaltsgespräch und endloser Wartezeit dann doch keine Zusage auf Grund irgend welchen fadenscheinigen Gründen. Nächstes Gehaltsgespräch in 6 Monaten. Voll die Verarsche.

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