Zweite Verhandlungsrunde Wohnungswirtschaft ohne Einigung

Auch die zweite Tarifrunde für die rund 64.000 Beschäftigten in der Wohnungswirtschaft ist ohne eine Einigung mit den Arbeitgebern zu Ende gegangen. Zur Begrüßung hatten sich Kolleginnen und Kollegen vor dem Bundesvorstand der IG BAU versammelt und der gemeinsam Verhandlungskommission mit ver.di den Rücken gestärkt.
Die Verhandlung am 16. Mai gestaltete sich als äußerst zäh. Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite liegen weiterhin in vielen Positionen weit auseinander. Abgelehnt wird von den Arbeitgebern die unbefristete Übernahme der Auszubildenden – obwohl klar ist, dass auch in Zukunft Fachkräfte gebraucht werden. Abgelehnt wird außerdem die überproportionale Anhebung der unteren Entgeltgruppen. Abgelehnt wird weiterhin die Forderung nach zwei bezahlten zusätzlichen Freistellungstagen für Gewerkschaftsmitglieder.
Auf Basis des vorliegenden Arbeitgeberangebots wird nun weiter verhandelt. „Nun ist es umso wichtiger, unseren Forderungen in Form von betrieblichen Aktionen Nachdruck zu verleihen“, heißt es aus den Tarifkommissionen von ver.di und IG BAU. Die dritte Verhandlungsrunde findet am 2. Juni in Berlin statt.

Die komplette Tarifinfo findet ihr hier: Tarifinfo Nr. 4 ver.di

Tarifrunde WoWi: Kundgebung am 16.05.17 in Frankfurt a. M.

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

derzeit verhandeln ver.di und IG BAU mit dem Arbeitgeberverband der Wohnungs- und Immobilien­wirtschaft über einen neuen Entgelttarifvertrag.

Die Tarifrunden in den vergangenen Jahren waren geprägt von zurückhaltenden Abschlüssen. In der letzten Tarifrunde konnten wir das erste Mal eine überproportionale Anhebung der unteren Entgelt­gruppen erreichen, damit die Schere zwischen den Gruppen nicht immer weiter auseinander geht.

Das reicht noch immer nicht aus! Noch immer haben die Beschäf­tig­ten mit Arbeitsverdichtung, Personal­knappheit, einem hohen Krankenstand und einer alternden Belegschaft zu kämpfen. Das machen auch die Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung deutlich.

Unsere Forderungen lauten:Logo

6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt
 die überproportionale Anhebung der unteren Entgeltgruppen von mindestens 150 €
 100 € mehr für Auszubildende sowie die unbefristete Übernahme
2 bezahlte zusätzliche Freistellungstage für Mitglieder der IG BAU und ver.di

Am 4. April fand dazu eine erste Verhandlungsrunde in Düsseldorf statt. Ein konkretes Angebot für das Gesamtpaket wurde nicht vorgelegt uns aber für die zweite Verhandlungsrunde angekündigt, die am 16. Mai in Frankfurt stattfindet. Die Bundes­tarifkommissionen werden weiterhin dafür streiten, dass ihr in diesem Jahr ein deutliches Plus im Portemonnaie habt. Das schaffen sie aber nicht alleine.

Wir brauchen alle Unterstützung im Kampf um höhere Entgelte und gute Arbeit!

Zu dieser zweiten Verhandlungsrunde planen wir eine Aktion vor dem Verhandlungsort, um den Arbeitgebern die Erwartungshaltung ihrer Beschäftigten zu verdeutlichen.

Beteiligt euch! Es geht um euer Entgelt!

Wir treffen uns am 16.05.2017 um 9:30 Uhr vor dem Verhandlungsort (Olof-Palme-Straße 19, 60439 Frankfurt/M.). Das Ende der Aktion ist für ca. 10:30 Uhr geplant.

 

TGS Mitte: ver.di Liste gewinnt BR Wahl

Für die Region TS Mitte fand am Nachmittag des 10.05.2017 die Auszählung der Stimmen im Rahmen der Betriebsratswahl statt. Am frühen Abend stand das Ergebnis fest, die ver.di Liste aus Frankfurt hat die Betriebsratswahl 6 zu 5 gewonnen! Wir freuen uns sehr über dieses Ergebnis und gratulieren den Kollegen ganz herzlich zur Wahl!!!! Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit!!!

BR-Wahlen TGS: 2 ver.di Listen sind im Rennen

An den im Mai bei der TGS stattfindenden Betriebsratswahlen ist ver.di mit 2 Listen beteiligt. Sowohl bei der TGS Mitte, als auch bei der TGS West haben sich Kollegen überlegt, ver.di zu ihrer Unterstützung mit ins Boot zu holen. Für diese Kollegen steht fest, ohne einen starken Partner an ihrer Seite, werden sich auch in Zukunft die Arbeitsbedingungen der Kolleginnen und Kollegen im Betrieb nicht verbessern. Mit einer von ihnen in Eigeninitiative erstellen Homepage, 2 Filmen, in welchen sie sich und ihre Positionen vorstellen, Werbeflyern und Giveaways sind diese Kollegen nun in den Wahlkampf gestartet. Um zu erfahren, wer sich auf den ver.di Listen zur Wahl stellt und was sich die Kollegen im Falle ihrer Wahl für Ziele gesetzt haben müsst ihr einfach nur hier klicken! Wir wünschen den Kollegen einen guten Wahlkampf, eine große Wahlbeteiligung und am Ende ein gutes Wahlergebnis!

https://www.verdi-br.com

Auftakt Tarifverhandlungen – kein konkretes Angebot

Ohne ein konkretes Angebot der Arbeitgeber ist am 4. April 2017 in Düsseldorf die erste Tarifrunde für die rund 64.000 Beschäftigten in der Wohnungswirtschaft zu Ende gegangen. ver.di fordert 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, dabei mindestens 150 Euro mehr für die unteren Entgeltgruppen. Auszubildende sollen 100 Euro mehr erhalten sowie unbefristet übernommen werden. Die Mitglieder der Gewerkschaften IG BAU und ver.di, beide Gewerkschaften verhandeln zusammen, sollen zwei zusätzliche bezahlte Freistellungstage erhalten.

„Die Gespräche verliefen in einem konstruktiven Klima. Allerdings müssen sich die Arbeitgeber noch deutlich bewegen. Der Branche geht es wirtschaftlich sehr gut, aber die Beschäftigten leiden unter Arbeitsverdichtung und Personalknappheit. Sie erwarten deswegen eine deutliche materielle Anerkennung ihrer Leistung“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Ute Kittel.

Die zweite Verhandlungsrunde findet am 16. Mai 2017 in Frankfurt/Main statt.

Die aktuelle Tarifinfo findet ihr hier: Tarifinfo Nr. 3 ver.di

Neue Schwingungen auf der Konzernbetriebsversammlung der LEG Immobiliengruppe am 28.03.2017 in der Stadthalle Ratingen

Die erste Konzernbetriebsversammlung in 2017 zeigte neue Tatsachen in der LEG-Welt auf.

Die ca. 300 Mitarbeiter der neu gegründeten Gesellschaft TSP (Technik Service Plus GmbH – ein Joint Venture zwischen B&O Service und Messtechnik AG und der LEG) waren erstmalig zur Versammlung eingeladen. Eine noch betriebsrats- und tariffreie Zone. Die Mitarbeiter der TSP verkündeten deutlich, dass diese mitbestimmungsfreie Zone ein baldiges Ende finden wird.
Auch die Versuche des Vorstandes, die Mitarbeiter der TSP davon zu überzeugen, dass die Geschäftsgrundlage entzogen würde, wenn in diesem Unternehmen Tarifrecht angewandt wird, hielt die Kolleg*innen nicht davon ab sich mit den BR Gremien der LEG und den ver.di Vertretern auszutauschen.
Da weht neuer Wind bei der LEG.
Denn auch die Anfrage von der Gewerkschaftssekretärin Andrea Becker an den Vorstand, ob von ihm eine Verlängerung der Sozialcharta über den Monat August 2018 hinaus zugesagt werden könne, wurde mit einem klaren NEIN beantwortet.
Jetzt wissen die Mitarbeiter woran sie sind. Eben keine gesicherte Zukunft mehr ab Sommer 2018. Alles steht auf dem Prüfstand.
Ersten Ausführungen des Vorstandes zu den bevorstehenden Vergütungstarifverhandlungen (für die Bereiche mit entsprechenden Tarifverträgen) zufolge, kann sich die Tarifkommission auf schweißtreibende Verhandlungen vorbereiten. Ver.di und Betriebsräte riefen die Mitarbeiter dazu auf, die Verhandlungen mit ihrer Mitgliedschaft bei ver.di zu unterstützen.

Auch auf dieser Versammlung wurde der Stand der ver.di Aktivengruppe der LEG wieder positiv aufgenommen und zahlreich besucht. Hier informierte man sich über die Mitgliedschaft und die Bedeutung von Tarifverträgen. Auch konnte man seine Wünsche zur kommenden Vergütungstarifverhandlungen mittels eines Fragebogens äußern und unterstützte mit seiner Unterschrift die aktuelle „Unbefristet“ Kampagne von ver.di.

ver.di beschließt wohnungspolitisches Diskussionspapier

Sozialwohnungen schwinden, die eingeführte Mietpreisbremse bremst nur unzureichend bzw. wird zum Teil umgangen und zugleich sind die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der Wohnungswirtschaft schlechter geworden. Die Ursachen dafür sind Ausgliederung, Tarifflucht und Fachkräftemangel, aber auch erhöhte Bautätigkeit und Digitalisierung.

Der Fachbereich Besondere Dienstleistungen in ver.di hat nun ein wohnungspolitisches Diskussionspapier verabschiedet, in dem er Stellung zu den wichtigsten wohnungspolitischen Fragen nimmt und sich damit für die anstehenden Landtags- und Bundestagswahlen positioniert. Damit will der Fachbereich eine wohnungspolitische Debatte anstoßen.

Forderungen sind unter anderem:

  • Öffentliche Grundstücke dürfen nicht an den Meistbietenden verkauft werden, sondern sollen an Unternehmen und Initiativen gehen, die sich verpflichten, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
  • Es darf keine weitere Privatisierung von öffentlichen Wohnungsbeständen stattfinden.
  • Kommunen, Länder und Bund müssen ausreichend Fördermittel für Wohnungsneubau zur Verfügung stellen. Diese Fördermittel müssen eine eindeutige Zweckbindung für soziale Wohnraumförderung erhalten und sollten den nicht profitorientierten Sektor stärken.
  • Es muss versucht werden, ehemals privatisiertes Wohneigentum der Kommunen, der Länder und des Bundes zurück zu erwerben.
  • Die Bundesländer sollen Auszubildendenwerke (analog zu Studierendenwerken) gründen, die Auszubildenden bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen.
  • Das Programm Soziale Stadt muss mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet werden.
  • Wohnen muss wieder am Gemeinwohl statt an der Rendite ausgerichtet werden.
  • Tarifflucht lässt sich auch politisch bekämpfen. Die Vergabe von Fördermittel für den Wohnungsbau sollte an die Tarifbindung der Unternehmen sowie das Vorhandensein von Mitbestimmungsstrukturen geknüpft sein.
  • Insbesondere in öffentlichen Wohnungsunternehmen darf kein Outsourcing stattfinden. Bereits ausgegliederte Bereiche müssen wieder in die öffentlichen Wohnungsunternehmen integriert werden. Gute Arbeit, Tarifbindung und Mitbestimmungsstrukturen müssen auch hier umgesetzt werden.

Auch an die Unternehmen der Wohnungswirtschaft sind Forderungen gerichtet, wie die unbefristete Übernahme aller Auszubildenden, um dem künftigen Fachkräftebedarf zu begegnen, Befristungen von Arbeitsverhältnissen zurückzudrängen, Gute Arbeit, Tarifbindung und Mitbestimmung im Unternehmen umzusetzen und die Rückkehr in die Flächentarifbindung, dort wo Tarifflucht begangen wurde.

Das komplette Diskussionspapier steht hier zum download bereit: Wohnungspolitisches Diskussionspapier_final