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ver.di-Fachbereich unterstützt das Berliner Volksbegehren „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“

Presseerklärung vom 03.04.2019:

Der in ver.di für Wohnungswirtschaft zuständige Landesfachbereichsvorstand Besondere Dienstleistungen Berlin Brandenburg hat sich in einem Beschluss für die Unterstützung der Initiative „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“ ausgesprochen und ruft alle Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter auf, sich an dem am 6.4. startenden Volksentscheid zu beteiligen. Sowohl der Bezirks- als auch der Landesbezirksvorstand von ver.di werden sich zeitnah mit der Thematik der dramatischen Wohnungsnot in Berlin befassen.

„Durch die Profitorientierung großer Immobilienunternehmen und die damit verbundenen Mietsteigerungen ins Unermessliche, können sich immer weniger Menschen das Wohnen in Berlin leisten. Die Enteignung dieser Immobilienunternehmen kann ein Schritt hin zu einer sozialen Wohnungspolitik des Landes Berlin sein“, so Benjamin Roscher, zuständiger Landesfachbereichsleiter.

Zudem gebe es einen weiteren Aspekt, der für ver.di wichtig sei, so Roscher weiter. „Keins der großen Immobilienunternehmen ist tarifgebunden, Mitbestimmung oft ein Fremdwort. Mit einer Rekommunalisierung in eine Anstalt des öffentlichen Rechts gehen wir selbstverständlich davon aus, dass dann für die Beschäftigten der Flächentarifvertrag der Wohnungswirtschaft sowie die Mitbestimmung nach Personalvertretungsgesetz umgesetzt werden, wie es sich für einen Landesbetrieb gehört.“ ver.di setzt sich seit Jahren für die Rekommunalisierung privatisierter ehemals öffentlicher Unternehmen ein.

Für den 6.4. ruft ver.di außerdem zur bundesweiten Demo gegen Mietenwahnsinn auf, die in Berlin um 12 Uhr auf dem Alexanderplatz beginnt.

Mehr Geld ab 1. Juli

Die rund 64.000 Beschäftigten der Wohnungswirtschaft erhalten ab Juli 2017 mehr Entgelt. Insgesamt werden die Löhne und Gehälter in zwei Stufen um 4,6 Prozent erhöht, die unteren Entgeltgruppen sowie die Vergütungen der Auszubildenden werden dabei überproportional angehoben. Darauf einigten sich nach zähen Tarifverhandlungen ver.di und IG BAU mit dem Arbeitgeberverband der Deutschen Immobilienwirtschaft.

Hier findet ihr die aktuelle Tarifinfo mit dem Ergebnis im Einzelnen: Tarifinfo Nr. 5 ver.di

Zweite Verhandlungsrunde Wohnungswirtschaft ohne Einigung

Auch die zweite Tarifrunde für die rund 64.000 Beschäftigten in der Wohnungswirtschaft ist ohne eine Einigung mit den Arbeitgebern zu Ende gegangen. Zur Begrüßung hatten sich Kolleginnen und Kollegen vor dem Bundesvorstand der IG BAU versammelt und der gemeinsam Verhandlungskommission mit ver.di den Rücken gestärkt.
Die Verhandlung am 16. Mai gestaltete sich als äußerst zäh. Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite liegen weiterhin in vielen Positionen weit auseinander. Abgelehnt wird von den Arbeitgebern die unbefristete Übernahme der Auszubildenden – obwohl klar ist, dass auch in Zukunft Fachkräfte gebraucht werden. Abgelehnt wird außerdem die überproportionale Anhebung der unteren Entgeltgruppen. Abgelehnt wird weiterhin die Forderung nach zwei bezahlten zusätzlichen Freistellungstagen für Gewerkschaftsmitglieder.
Auf Basis des vorliegenden Arbeitgeberangebots wird nun weiter verhandelt. „Nun ist es umso wichtiger, unseren Forderungen in Form von betrieblichen Aktionen Nachdruck zu verleihen“, heißt es aus den Tarifkommissionen von ver.di und IG BAU. Die dritte Verhandlungsrunde findet am 2. Juni in Berlin statt.

Die komplette Tarifinfo findet ihr hier: Tarifinfo Nr. 4 ver.di

Auftakt Tarifverhandlungen – kein konkretes Angebot

Ohne ein konkretes Angebot der Arbeitgeber ist am 4. April 2017 in Düsseldorf die erste Tarifrunde für die rund 64.000 Beschäftigten in der Wohnungswirtschaft zu Ende gegangen. ver.di fordert 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, dabei mindestens 150 Euro mehr für die unteren Entgeltgruppen. Auszubildende sollen 100 Euro mehr erhalten sowie unbefristet übernommen werden. Die Mitglieder der Gewerkschaften IG BAU und ver.di, beide Gewerkschaften verhandeln zusammen, sollen zwei zusätzliche bezahlte Freistellungstage erhalten.

„Die Gespräche verliefen in einem konstruktiven Klima. Allerdings müssen sich die Arbeitgeber noch deutlich bewegen. Der Branche geht es wirtschaftlich sehr gut, aber die Beschäftigten leiden unter Arbeitsverdichtung und Personalknappheit. Sie erwarten deswegen eine deutliche materielle Anerkennung ihrer Leistung“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Ute Kittel.

Die zweite Verhandlungsrunde findet am 16. Mai 2017 in Frankfurt/Main statt.

Die aktuelle Tarifinfo findet ihr hier: Tarifinfo Nr. 3 ver.di

ver.di beschließt wohnungspolitisches Diskussionspapier

Sozialwohnungen schwinden, die eingeführte Mietpreisbremse bremst nur unzureichend bzw. wird zum Teil umgangen und zugleich sind die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der Wohnungswirtschaft schlechter geworden. Die Ursachen dafür sind Ausgliederung, Tarifflucht und Fachkräftemangel, aber auch erhöhte Bautätigkeit und Digitalisierung.

Der Fachbereich Besondere Dienstleistungen in ver.di hat nun ein wohnungspolitisches Diskussionspapier verabschiedet, in dem er Stellung zu den wichtigsten wohnungspolitischen Fragen nimmt und sich damit für die anstehenden Landtags- und Bundestagswahlen positioniert. Damit will der Fachbereich eine wohnungspolitische Debatte anstoßen.

Forderungen sind unter anderem:

  • Öffentliche Grundstücke dürfen nicht an den Meistbietenden verkauft werden, sondern sollen an Unternehmen und Initiativen gehen, die sich verpflichten, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
  • Es darf keine weitere Privatisierung von öffentlichen Wohnungsbeständen stattfinden.
  • Kommunen, Länder und Bund müssen ausreichend Fördermittel für Wohnungsneubau zur Verfügung stellen. Diese Fördermittel müssen eine eindeutige Zweckbindung für soziale Wohnraumförderung erhalten und sollten den nicht profitorientierten Sektor stärken.
  • Es muss versucht werden, ehemals privatisiertes Wohneigentum der Kommunen, der Länder und des Bundes zurück zu erwerben.
  • Die Bundesländer sollen Auszubildendenwerke (analog zu Studierendenwerken) gründen, die Auszubildenden bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen.
  • Das Programm Soziale Stadt muss mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet werden.
  • Wohnen muss wieder am Gemeinwohl statt an der Rendite ausgerichtet werden.
  • Tarifflucht lässt sich auch politisch bekämpfen. Die Vergabe von Fördermittel für den Wohnungsbau sollte an die Tarifbindung der Unternehmen sowie das Vorhandensein von Mitbestimmungsstrukturen geknüpft sein.
  • Insbesondere in öffentlichen Wohnungsunternehmen darf kein Outsourcing stattfinden. Bereits ausgegliederte Bereiche müssen wieder in die öffentlichen Wohnungsunternehmen integriert werden. Gute Arbeit, Tarifbindung und Mitbestimmungsstrukturen müssen auch hier umgesetzt werden.

Auch an die Unternehmen der Wohnungswirtschaft sind Forderungen gerichtet, wie die unbefristete Übernahme aller Auszubildenden, um dem künftigen Fachkräftebedarf zu begegnen, Befristungen von Arbeitsverhältnissen zurückzudrängen, Gute Arbeit, Tarifbindung und Mitbestimmung im Unternehmen umzusetzen und die Rückkehr in die Flächentarifbindung, dort wo Tarifflucht begangen wurde.

Das komplette Diskussionspapier steht hier zum download bereit: Wohnungspolitisches Diskussionspapier_final

Forderungen für die Tarifrunde Wohnungswirtschaft beschlossen

Für die Taifrunde Wohnungswirtschaft, bei der es um mehr Lohn und Gehalt für die rund 40.000 Beschäftigten geht, haben die Tarifkommissionen von ver.di und IG BAU die Forderungen beschlossen:

  • 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt
  • die überproportionale Anhebung der unteren Entgeltgruppen von mindestens 150 Euro
  • 100 Euro mehr für Auszubildende sowie die unbefristete Übernahmen
  • 2 bezahlte zusätzliche Freistellungstage für Mitglieder der IG BAU und ver.di

Die Tarifrunden in den vergangenen Jahren waren geprägt von zurückhaltenden Abschlüssen. In der letzten Tarifrunde konnten wir das erste Mal eine überproportionale Anhebung der unteren Entgeltgruppen erreichen, damit die Schere zwischen den Gruppen nicht immer weiter auseinander geht. Das reicht noch immer nicht aus! Noch immer haben die Beschäftigten mit Arbeitsverdichtung, Personalknappheit, einem hohen Krankenstand und einer alternden Belegschaft zu kämpfen. Das machen auch die Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung deutlich.

Der Wohnungswirtschaft in Deutschland geht es insgesamt so gut wie nie. Die Beschäftigten wollen dieses Jahr ihr Stück vom Kuchen.

Nun liegt es an uns allen, diese Forderungen auch umzusetzen. Gute Tarifverträge fallen nicht vom Himmel, sondern sind das Ergebnis engagierter Mitglieder, die für ihre Interessen kämpfen. In den kommenden Monaten wollen wir Aktionen durchführen sowie die Tarifrunde aktiv begleiten. Die Verhandlungen beginnen am 4. April in Düsseldorf.

Deswegen: Werde Gewerkschaftsmitglied! Beteilige dich an Diskussionen und Aktionen in deinem Betrieb und darüber hinaus!

Tarifinfo Nr. 2 gemeinsam

Entgeltrunde in der Wohnungswirtschaft: Beteilige dich an der Beschäftigtenbefragung

In der Wohnungswirtschaft stehen in diesem Jahr bundesweite Verhandlungen um den Entgelttarifvertrag und den Manteltarifvertrag an. Dabei geht es um mehr Geld und um bessere Arbeitsbedingungen. Dazu starten die Tarifkommissionen von ver.di und IGBAU, die gemeinsam verhandeln werden, eine Beschäftigtenbefragung. In der Befragung, die vom 25. Januar bis zum 3. März läuft, haben die Kolleginnen und Kollegen in der Wohnungswirtschaft die Möglichkeit, den Rahmen der Forderungen abzustecken – in Sachen Lohnerhöhung wie in punkto Arbeitsbedingungen.

 
Zum Hintergrund: Wirtschaftlich geht es der Branche insgesamt gut. „Nach guten Gewinnen ist es nun wieder an der Zeit, dass auch die Beschäftigten davon etwas abbekommen“, heißt es aus den Tarifkommissionen.

 
Aufgerufen sind alle Beschäftigten, die unter die Tarifbindung der Flächentarifverträge fallen. Mit der Befragung verbinden die Tarifkommissionen folgenden Appell: „Gute Tarifverträge fallen nicht vom Himmel, sondern sind das Ergebnis harter Verhandlungen und Durchsetzungskraft. Durchsetzungskraft haben wir aber nur, wenn wir viele sind und gemeinsam aktiv werden. Deswegen: Werde Gewerkschaftsmitglied! Beteilige dich an Diskussionen und Aktionen in deinem Betrieb und darüber hinaus!“

Hier geht’s zur Beschäftigtenbefragung (25.1.-3.3.2017)

Und hier findet ihr die Tarifinfo Nr. 1