Vonovia: Alle Zeichen stehen auf Streik

Über die Tarifbewegung bei der Vonovia Property Management GmbH haben wir hier inzwischen ausführlich berichtet. Nun ist auch die Presse auf dieses Thema aufmerksam geworden. Bereits am vergangenen Freitag berichtete die Wirtschaftswoche und am Montag die WAZ über den anstehenden Streik.

Besonders erbost sind die Mitarbeiter*innen über die Äußerungen des Arbeitgebers in der WAZ, in welcher er die Tariflosigkeit der Beschäftigten damit begründet, dass die Beschäftigten bei der Vonovia Property GmbH lediglich Reparaturaufträge und Reservierungswünsche entgegen nähmen, die dann in Fachabteilungen bearbeitet würden und man sich deshalb bei der Bezahlung an den Tarifen der Callcenter-Branche
orientiere.

So erreicht uns gestern Abend folgende Nachricht einer Mitarbeiterin:

„In Duisburg werden nicht nur Callcentertätigkeiten ausgeführt. Die vom AG genannten Fachabteilungen wie z.B. die Betriebs- und Heizkostenabrechnung, das Mietmanagement, das Forderungsmanagement, das Kreditorenmanagement, Bewirtschaftung u.s.w. befinden sich ebenfalls in Duisburg und gehören auch zur Property Management GmbH. In den Abteilungen werden qualifizierte Tätigkeiten ausgeführt, für die – bislang -eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann/kauffrau Voraussetzung war. Die Ausführungen unseres AG gegenüber der Presse sind eine bodenlose Unverschämtheit und eine freche Lüge!!!“

Und heute morgen schrieb eine Kollegin in der Kommentarfunktion dieses Blog´s folgendes:

„Hallo zusammen,
in dem neuesten Artikel der WAZ vom 14.11.16 wird die Realität mal wieder nicht korrekt dargestellt. Offensichtlich haben wir alle – liebe Kolleginnen, liebe Kollegen – anscheinend etwas verpasst oder wir leben gegebenenfalls in einer andern Welt als diese Konzernsprecherin und vermutlich mit ihr anscheinend die komplette Führungsebene.
Fakt ist, dass rund 450 Mitarbeiter gemäß Betriebsübergang auf die Vonovia Property Management GmbH übergeleitet wurden. Es handelt sich hier neben den Kollegen, die im Bereich Telefonie tätig sind, auch um Kollegen, die in diversen Fachbereichen tätig sind (Mietanpassung, Forderungsmanagement, Nebenkostenabrechnung, Bewirtschaftung, etc.). Es handelt sich um Leute mit Ausbildung, Fortbildung, ggf. Studium.

Gemäß diesem Artikel werden in dem Servicecenter ja lediglich die Anrufe entgegengenommen, die an die entsprechenden Fachabteilungen weitergeleitet werden. Da es sich hier ja um „mindere Arbeit“ handelt (wir sollten hier immer zwischen den Zeilen lesen) wird damit aus Unternehmenssicht die ungleichgemäße Bezahlung gerechtfertigt.
Doch wo sitzen denn die Fachabteilungen, die z.B. darüber entscheiden, ob z.B. ein Mietverhältnis mit dem Interessenten im Hinblick auf Schufa, Eignung (öffentlich geförderter/ freifinanzierter Wohnungsbau, etc.) zustande kommen kann? In Bochum? Dort wird die Sprecherin den entsprechenden Fachbereich wohl vergeblich suchen. Aber vielleicht sollten wir sie mal fragen!

Gemäß der Aussage
„Dem drohenden Streik in Duisburg sieht das Unternehmen gelassen entgegen. Henckel: „Ob es wirklich zu einem Streik kommt, bleibt abzuwarten.“ nehmen unsere Vorgesetzten und besonders die Führungsebene uns nicht ernst. Wollen wir das tatsächlich?

Es werden Kollegen gemaßregelt, es wird auf Krankenstände angesprochen, eingeschüchtert, uns werden „Regeln“ auferlegt (kein Brötchen/Bütterchen am Arbeitsplatz, Bau-Pause beim WC-Gang, bei Besuch des BR soll auch Betriebsrat gekennzeichnet werden), wir werden gemäß zukünftigem Schichtplan erheblich in unsere Freizeitgestaltung beeinträchtigt, etc..

Der Sklavenhandel wurde eigentlich vor langer Zeit abgeschafft, doch Vonovia führt in wieder ein. Den gläsernen Mitarbeiter – den gab es zu Stasi-Zeiten auch!

Wollen wir so etwas tatsächlich? Es ist erschreckend was wir alles mit uns machen lassen.

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, unsere Urgroßväter und Großväter haben für Ihre Rechte gekämpft. Die haben sich nicht von irgendwelchen Leuten vorschreiben lassen was sie tun und zu lassen haben. Ein verantwortungsvoller und respektvoller Umgang mit Mitarbeitern ist ein wesentlicher Aspekt eines Arbeitsverhältnisses!

Vonovia geht es nicht schlecht (siehe Sponsoring des Vonovia Stadions, Gehälter Vorstand, Gehalt Abteilungsleitung, etc.). Tarifflucht muss nicht sein! Nicht in einem gesunden Unternehmen was erheblich Gewinne erwirtschaftet und Aktionäre befriedigt.

Also bitte geht in Euch und lehnt Euch auf, streikt mit uns – gemeinsam können wir vielleicht etwas bewegen. Wenn wir gar nichts machen, wird sich jedenfalls nie etwas ändern! Und dann soll sich auch keiner beschweren unter dem Motto: die anderen haben ja nie etwas getan!“

Dem ist aus ver.di Sicht nichts hinzuzufügen!

Vonovia: Arbeitgeber überspannt den Bogen

Seit nunmehr einem Jahr fordert ver.di die Geschäftsführung der Vonovia Property Management GmbH in Duisburg (ehemals Deutsche Annington Kundenservice in Bochum) zu Tarifverhandlungen auf. Bis heute lehnt die Geschäftsführung Verhandlungen ab und beruft sich immer wieder auf „konstruktive“ Verhandlungen mit den Betriebsräten.
Fakt ist aber, Betriebsräte dürfen mit dem Arbeitgeber keine Regelungen treffen, die üblicherweise in Tarifverträgen geregelt werden. Und Fakt ist auch: , die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten bei der Vonovia Property Management GmbH haben sich im vergangenen Jahr dramatisch verschlechtert. So wurde Ihnen zugemutet von Bochum nach Duisburg umzuziehen, wer die A 40 kennt, weiß was das bedeutet. Dann wurde ein neues Zeiterfassungssystem eingeführt, welches dem Arbeitgeber ermöglicht die Beschäftigten komplett zu überwachen. Zur reinen Zeiterfassung sei ein solches System nicht nötig, so die Aussage des Landesbeauftragten für Datenschutz NRW. Des Weiteren ist es den Beschäftigten seit neuestem untersagt am Arbeitsplatz ins Pausenbrot zu beißen oder die Jacke über den Stuhl zu hängen und demnächst werden gegen den Willen der Beschäftigten neue Schichtpläne eingeführt.
Das alles hat dazu geführt, dass es den Beschäftigten nun endgültig reicht. Sie sind bereit zu streiken, um den Arbeitgeber endlich an den Verhandlungstisch zu zwingen. Und weil der Arbeitgeber weiß, dass es den Beschäftigten ernst damit ist, versucht er nun in sogenannten Teammeetings die Beschäftigten von einer Teilnahme am Streik abzuhalten indem er versucht sie einzuschüchtern. Unter anderem wird mit Outsourcing gedroht, von einer Streikteilnahme abgeraten und schon mal abgefragt, wer sich denn am Streik beteiligen wird.
Mit diesem Versuch den Kolleginnen und Kollegen, die lediglich von einem ihrer Grundrechte Gebrauch machen wollen, Angst machen zu wollen überspannt der Branchenprimus den Bogen endgültig!
Ein Streik wäre nicht nötig, würde sich der Arbeitgeber endlich mit ver.di an den Verhandlungstisch setzen.
Vonovia konnte im dritten Quartal 2016 seinen Gewinn von 108,6 auf 130,4 Millionen Euro steigern (Quelle:
http://www.instock.de/4.44970.0.0.1.0.phtml), aber die Beschäftigten müssen weiterhin nur Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen hin nehmen.

Deshalb sagen wir „Jetzt erst Recht“!!! Es wird gestreikt werden! Es sei denn, Sie setzen sich endlich mit uns an den Verhandlungstisch liebe Arbeitgeber!
Beim „Best Company Ranking 2016“ ist Vonovia übrigens auf dem letzten Platz gelandet. Völlig zu Recht wie wir finden. Beim Punkt „Mitarbeiter“ konnte der Konzern lediglich 6,4 von 20 erreichen. Die gesamte Studie kann man hier nach lesen:
https://www.kirchhoff.de/fileadmin/user_upload/161011_GCR_final.pdf. Da ist noch jede Menge Luft nach oben. Die Tarifbindung für alle Beschäftigten, wäre für ein besseres Abschneiden sicherlich hilfreich!

Nach Streik: Tarifergebnis bei Wohnungsunternehmen Neuland in Wolfsburg

Am 19.09. informierten wir an dieser Stelle über einen mehrstündigen Streik beim Wolfsburger Wohnungsunternehmen Neuland!

Ziel der ver.di Tarifkommission war die Einführung eines gerechten Vergütungssystems für alle Beschäftigten und darauf konnte man sich nun mit dem Arbeitgeber einigen.

Ob das Verhandlungsergebnis so angenommen wird entscheiden jetzt die ver.di Mitglieder auf der nächsten Mitgliederversammlung!

Wir gratulieren den Neuland Beschäftigten zu Ihrer Hartnäckigkeit! 10 Verhandlungsrunden und ein Streik haben am Ende das erwünschte Ergebnis gebracht!

Es geht doch!

Details zum Verhandlungsergebnis findet ihr hier: tarifinfo-neuland-27-09-2016

Liebe ver.di, wann kämpft ihr mit uns um einen Tarifvertrag?

Folgende Frage erreichte uns am gestrigen Abend (20.09.16) über die Kommentarfunktion eines älteren Blogbeitrages:
„Liebe ver.di,
wann erfüllt ihr endlich eure Versprechen und kämpft mit uns um einen Tarifvertrag?
Die Vonovia Property Management GmbH wird immer mehr zum Sklaventreiber.“

Auf diese Frage möchten wir wie folgt antworten:
„Liebe/r Chrissy,
vielen Dank für deine Frage. Wir hoffen ausser dir sind noch viele andere Beschäftigte bei der Vonovia Property Management GmbH so ungeduldig und warten nur noch dass endlich was passiert. Da der Arbeitgeber sich erneut weigert sich mit uns an den Verhandlungstisch zu setzen sieht es ganz so aus, als müssten wir in Kürze zu unserem äussersten Druckmittel greifen und die Beschäftigten zum Streik aufrufen. Bis dahin ist es wichtig, dass du mit deinen Kolleginnen und Kollegen im Betrieb redest, um heraus zu finden ob sie deine Meinung teilen. Wir befinden wir uns momentan in Vorbereitungen und du wirst schon bald wieder von uns hören. Solltest du dich an unseren Vorbereitungen beteiligen wollen, was uns sehr freuen würde, melde dich doch noch einmal!
Herzliche Grüße
Katja“

Streik bei Wohnungsunternehmen in Wolfsburg

Am Freitag, den 09.09. legten Beschäftigte des Wohnungsunternehmens Neuland in Wolfsburg für mehrere Stunden die Arbeit nieder. Die ver.di Mitglieder des Unternehmens zogen mit Transparenten und Sprechchören zum Wolfsburger Rathaus.
Grund waren die am Vortag gescheiterten Verhandlungen mit den Arbeitgebern.

Worum geht es?
Seit Anfang 2015 befindet sich die Gewerkschaft ver.di mit der Geschäftsführung der NEULAND Wohnungsbaugesellschaft in Tarifverhandlungen über ein neues Vergütungssystem.

„Erklärtes Ziel des Arbeitgebers war es, den Gruppenplan von 1973 zu erneuern. Leider zeigte sich im Verhandlungsverlauf immer wieder, dass es der Geschäftsleitung eben nicht ausschließlich um das Erneuern geht, sondern auch um eine Kostensenkung“, berichtet ver.di Gewerkschaftssekretärin Melanie Tietz. So sollte zunächst der Bauhof „zukunftsträchtiger“ gemacht werden, was eine Absenkung der Löhne der Beschäftigten des Bauhofs beinhaltete. Konnte dies durch den Widerstand der ver.di-Mitglieder verhindert werden, entzündet sich nunmehr der Streit an der Einführung einer Stufensystematik.

ver.di fordert ein Stufensystem abhängig von Beschäftigungszeiten bei der NEULAND. Dazu ver.di Tarifkommissionsmitglied Bodo Teitge: „Die Beschäftigten möchten ein transparentes Erfahrungsstufensystem, in welchem sie sich wiederfinden und nicht der Willkür des Arbeitgebers ausgesetzt sind. Der bisher übliche Nasenfaktor sollte für die Zukunft keine Rolle mehr spielen.“

Die Geschäftsführung will dagegen am bisherigen Stufensystem festhalten. Dies beinhaltet zwei Stufensprünge, wobei die letzte Stufe nur durch nicht nachvollziehbare Kriterien erreicht werden kann, die der Arbeitgeber zudem selbst festlegt.

„Für unsere Kolleginnen und Kollegen zeigt die Haltung der Geschäftsführung eine geringe Wertschätzung ihrer oft jahrelangen Arbeit für die Neuland“, kommentiert dies Melanie Tietz von ver.di. „Nachdem die Beschäftigten bereits von 2005 bis Ende 2015 statt der 37 Stunden tatsächlich 39 Stunden in der Woche gearbeitet haben – ohne Lohnausgleich -, ist das Maß voll“.

„Es entsteht der Eindruck, dass finanzielle Fehlinvestitionen wie der Kauf der Berlinovobestände, auf Kosten der Beschäftigten ausgeglichen werden sollen“, bewertet dies Melanie Tietz.

Die Tarifverhandlungsrunde am 08.09. ist leider ohne ein für die ver.di Kolleginnen und Kollegen zufriedenstellendes Ergebnis zu Ende gegangen. „Wir erwarten, dass die Geschäftsführung einen klaren Schritt auf uns zugeht. Unsere Kolleg*innen sind bereit, notfalls für ein gerechtes Vergütungssystem in Arbeitskämpfe zu ziehen“, so Tietz abschließend.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 27.09. statt!!!!

Wir halten euch auf dem Laufenden!

TGS West: Betriebsrat tritt zurück!

Eine Woche vor dem angesetzten Kammertermin am 07.09.2016 beim Arbeitsgericht in Bochum wegen der Wahlanfechtung der Betriebsratswahl bei der TGS West hat der Betriebsrat in einer ausserordentlichen Sitzung am 30.08.2016 seinen Rücktritt beschlossen.

Zur Erinnerung: ver.di hatte die Wahl aufgrund zahlreicher Unstimmigkeiten im Wahlverfahren angefochten.

Nun soll umgehend ein neuer Wahlvorstand eingesetzt werden, welcher Neuwahlen einleiten wird.

[Save the Date] Betriebsrätekonferenz Wohnungswirtschaft NRW

Jetzt Datum in den Kalender eintragen!

Am 1o.11.2016 lädt ver.di ganz herzlich zur Betriebsrätekonferenz ein.

Euch erwarten Vorträge und Workshops zu Themen wie „Fusionen in der Wohnungswirtschaft“, „Mitbestimmung“, „Digitale Arbeit 4.0“, „Gute Arbeit“, „Psychische Belastung“.

Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr und endet um 16.30 Uhr, Ort ist der ver.di-Landesbezirk NRW in Düsseldorf, Karlstraße 123-127.

Wir freuen uns auf euch!
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Starkes Signal der Beschäftigten für den Tarifvertrag auf der letzten Betriebsversammlung des Kundenservice der ehemaligen Deutschen Annington

gemeinsam_stark_72dpiNachdem Ende Mai bekannt wurde, dass zum 01.07.2016 ein Betriebsübergang des Kundenservice der ehemaligen Deutschen Annington in die Vonovia Property Management GmbH (ehemals Gagfah Property Management GmbH) statt finden soll, führte der noch amtierende Betriebsrat des Kundenservice am 29.06.2016 seine letzte Betriebsversammlung im RuhrCongress Bochum durch.

Zu Beginn der Versammlung erläuterte die Betriebsratsvorsitzende, wie der Betriebsübergang und der Interessenausgleich zustande gekommen sind und welche Veränderungen auf die Beschäftigten zukommen. Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie und der gesamte Betriebsrat eine so unfaire Vorgehensweise seitens des Arbeitgebers niemals für möglich gehalten hätten. Hier ein paar Fakten:
– Der AG wollte keinen Betriebsübergang, er wollte allen Beschäftigten, die nach Duisburg müssen neue Arbeitsverträge anbieten, so dass sämtliche Besitzstände aus bestehenden Arbeitsverträgen für sie weg gefallen wären. Hier hat der Betriebsrat sich glücklicherweise durchsetzen können.
– Der Betriebsübergang bringt Verschlechterungen – vor allem für die nicht tarifgebundenen Beschäftigten mit sich (mehr Samstagsarbeit, die Gleitzeit fällt weg)-. Den Betriebsräten wurde mit Outsourcing gedroht, falls sie den Interessenausgleich nicht unterschreiben. Aus unserer Sicht ist das Erpressung.
– Ihr Betriebsrat ist ab dem 1.7. nicht mehr zuständig sondern der Betriebsrat der Vonovia Property Management GmbH (ehemals Gagfah Property Management GmbH)

„Das ist harter Tobak“, war nach dem Beitrag der Betriebsratsvorsitzenden dann die einzige Äußerung die der Geschäftsführung, zu den ihr gemachten Vorwürfen einfiel. In ihrem anschließenden Beitrag erläuterte die Geschäftsführung dann paradoxerweise, wie wichtig Insourcing sei und wie gut die Vonovia mit dieser Strategie führe. Insourcing betreiben – was wir ausdrücklich unterstützen – und mit Outsourcing drohen, da passt aus unserer Sicht etwas nicht zusammen.
Die Geschäftsführung erläuterte außerdem, warum und wieso die Umstrukturierung aus Unternehmenssicht erforderlich sei.

Nach der Geschäftsführung bewertete Andrea Becker (ver.di Landesfachbereichsleiterin Fachbereich besondere Dienstleistungen NRW und Verhandlungsführerin in der Tarifbewegung bei Vonovia) aus ver.di Sicht den Betriebsübergang. Sie kritisierte den Umgang des Arbeitgebers mit den Betriebsräten und den Beschäftigten und die Tatsache, dass neben dem Umzug, der für viele Beschäftige einen Nachteil bedeutet, durch zusätzliche Fahrtzeiten weitere Verschlechterungen vereinbart wurden.
All dies müsse aus Ihrer Sicht nicht so bleiben. Um gleichbleibende, gute Arbeitsbedingungen und regelmäßige Lohn- und Gehaltserhöhungen für alle sicher zu stellen ist die einzige Lösung der Tarifvertrag für alle! Im weiteren Verlauf ihres Beitrages gab Andrea dem Betriebsrat der Gagfah mit auf den Weg, die Neuwahl eines Betriebsrates möglich zu machen da dies von vielen Beschäftigten des Kundenservice der ehemaligen Deutschen Annington so gewollt sei. Aus ver.di Sicht wäre es nur ein Akt der Fairness, allen Beschäftigten die Möglichkeit zu geben den Betriebsrat zu wählen, der in Zukunft ihre Interessen vertreten soll.

Zu guter Letzt forderte Katja Arndt (ver.di Bochum-Herne) ein klares Signal der Belegschaft, auch in Richtung AG, ob die Beschäftigten nach wie vor hinter ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag für alle bei Vonovia stehen und ob sie ebenfalls bereit sind etwas dafür zu tun. Die Beschäftigten, die diese 2 Fragen mit ja beantworten konnten wurden gebeten einmal aufzustehen. Es war ein beeindruckendes Bild, das dann entstand, denn mindestens 75 % der Beschäftigten inklusive Betriebsrat sind aufgestanden und haben uns somit den Auftrag erteilt, die Tarifbewegung weiter voranzutreiben, Betriebsübergang hin oder her.

Die Beschäftigten der Vonovia Property Management GmbH sollten sich also ab sofort bereit halten! Es ist gut möglich, dass ihre Aktionsbereitschaft schon sehr bald gefragt sein wird.

Konzernbetriebsversammlung der LEG am 24.05.2016 in der Stadthalle Münster

Digital 4.0 – Überlastungen am Arbeitsplatz – Infostand der ver.di Aktivengruppe der LEG

Auf der Konzernbetriebsversammlung (KBV) der LEG richtete Andrea Becker (Leiterin des Landes-FB 13 von ver.di) in ihrem Vortrag einen Appell an die Anwesenden, sich mit der Digitalisierung der Arbeitswelt 4.0 frühzeitig auseinander zu setzen. Ein gezeigter Kurzfilm stellte die möglichen Veränderungen der Arbeitswelt sehr anschaulich dar.
Als moderne Arbeitnehmer können und wollen wir uns heute der Digitalisierung unserer Arbeitswelt nicht verschließen. Jedoch dürfen wir die Nachteile und Gefahren, die dadurch entstehen, nicht außer Acht lassen. Arbeitnehmer sind durch die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt in ihrem Handeln vorhersehbar und kontrollierbar (Leistungskontrolle). Durch ständige Erreichbarkeit und die Tatsache, dass von jedem beliebigen Ort aus gearbeitet werden kann, kann es zu dem Verlust von Freizeit kommen. Auch der Datenschutz ist nicht aus den Augen zu verlieren. Welche Daten werden gesammelt und zu welchem Zweck? Was geschieht mit den Daten? Wo werden sie gespeichert? Durch das sogenannte Cloudworking bzw. Crouwdsourcing wird das Thema wirklich brisant.
Es liegt an uns, das Neue zu gestalten!

Die ver.di Aktivengruppe der LEG hat auch dieses Mal wieder einen ver.di Informationsstand auf der KBV organisiert. Hier konnten sich die Mitarbeiter über die Arbeit der Gruppe und über Themen wie Mitgliedschaft, Überlastungsanzeigen, Work-Life Balance u.v.m. informieren.
Ein Flyer zum Thema „Gute Arbeit“ mit einem auf der Rückseite befindlichen Muster für eine Überlastungsanzeige wurde den Mitarbeitern in persönlichen Gesprächen überreicht.
Andrea Becker führte in ihrem Vortrag den Sinn und Zweck, sowie die Wirksamkeit einer Überlastungsanzeige näher aus und rief die Mitarbeiter dazu auf, hiervon bei Bedarf Gebrauch zu machen.

Die Tarifkommission hat gute Nachrichten zu verkünden: ab dem 1.7 gibt es 2,75 % mehr Gehalt für alle Beschäftigten. Azubis erhalten eine Erhöhung von 80 Euro.
Die neue Gesellschaft LEG Wohnen Service GmbH ist in einer echten Tarifbindung.
Das ist kein Zufall, sondern Tarifverhandlungen der Gewerkschaft ver.di mit der LEG.

Auch an dieser Stelle danken wir Andrea Becker und der Tarifkommission für Ihren Einsatz!

Text: ver.di Aktivengruppe der LEG

LEG 1

Update! ver.di ficht Betriebsratswahl bei TGS West an!

Am Freitag, den 20.05.2016 fand ein Gütetermin zu der von ver.di vorgenommenen Anfechtung der Betriebsratswahl bei der TGS West vor dem Arbeitsgericht in Bochum statt. Dieser Termin musste aufgrund von Terminschwierigkeiten der Beteiligten auf TGS West Seite insgesamt vier Mal verlegt werden, bevor er am Freitag endlich zustande kam. Im Laufe des Termins stellte sich relativ schnell heraus, dass sich die beteiligten Parteien nicht gütlich einigen können. Somit ist dieser Gütetermin gescheitert. Für den 07. September ist nun ein Kammertermin angesetzt.

Warum hat ver.di die Betriebsratswahl angefochten?

Aus ver.di Sicht gab es im gesamten Wahlverfahren zur Wahl des Betriebsrates der TGS West Unstimmigkeiten. So fehlten gesetzlich vorgeschriebene Angaben im Wahlausschreiben, nicht alle vorgeschriebenen Bestandteile des Wahlausschreibens waren an allen Wahlorten ausgelegt, die Frist für die Einreichung von Wahlvorschlägen wurde aus ver.di Sicht falsch bemessen und es sieht so aus, als hätten Menschen auf der Wählerliste gestanden, die gar nicht zur TGS West gehören und somit auch nicht hätten wählen dürfen. Dies sind nur ein paar Gründe für unsere Wahlanfechtung. Da unserem Anwalt bis zum Gütetermin noch immer nicht alle angeforderten Wahlunterlagen zur Verfügung gestellt wurden, kann da natürlich noch der eine oder andere Verstoß dazu kommen.

Abgesehen von der rechtlichen Schiene erreichten uns Anrufe von Beschäftigten, die sich darüber beschwerten, dass sie von der Betriebsratswahl überhaupt nichts gewusst hätten.

Betriebsräte werden von Beschäftigten gewählt, damit diese ihre Arbeitnehmerinteressen vertreten. Dafür ist es notwendig, dass jede*r Beschäftigte*r die Möglichkeit hat, sich im Vorfeld umfassend über die Betriebsratswahl zu informieren, gegebenenfalls eigene Wahlvorschläge einzureichen und sich an der Wahl zu beteiligen. Wir zweifeln an, dass das Wahlverfahren dementsprechend gelaufen ist.

Wir halten euch auf dem Laufenden!